Weltärztebund-Chef Montgomery: "Werden immer Masken tragen müssen"

Masken und Nachimpfungen werden der Bevölkerung auf Dauer erhalten bleiben. Das glaubt Frank Ulrich Montgomery, der Chef des Weltärztebundes. Die anstehenden Lockerungen der staatlichen Maßnahmen in Großbritannien kritisiert der Ärztefunktionär scharf.

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Gesichtsmasken und Corona-Impfungen nicht mehr aus dem Alltag der Menschen verschwinden werden.

Auf die Frage des Moderators Markus Preiß, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte der Ehrenpräsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages am Sonntag im ARD-Europamagazin, dieser Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. Montgomery weiter:

"Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen."

Die anstehenden Lockerungen der staatlichen Maßnahmen in Großbritannien kritisierte der Funktionär in drastischen Worten:

"Ich halte es für völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne, die haben ja auch immer noch ein Drittel der Menschen nicht geimpft, derartige Lockerungsübungen zu machen. Und wir kennen die ersten Ergebnisse, bei dem Fußballspiel dort, England-Schottland, hat es über 2.000 Infektionen gegeben. Und ich frage mich, wie viele Menschen sich heute Abend in Wembley [beim EM-Finale] anstecken werden. Und mir graust ein bisschen davor."

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(rt/dpa)