Geldstrafe für "Impfterminschwänzer" – Bußgelder für mehr Solidarität

Die Debatte um eine Bestrafung von Personen, die ihren Impftermin nicht wahrnehmen und dadurch Kosten verursachen, nimmt immer mehr an politischer Fahrt auf. Mario Czaja, Präsident des Berliner Roten Kreuzes, sieht darin ein unsolidarisches Verhalten und fordert eine Geldstrafe für "Impfterminschwänzer".

Etwa 15.000 Menschen werden täglich in den Berliner Impfzentren geimpft. Doch nicht jeder nimmt den vereinbarten Impftermin auch wahr. Täglich lassen fünf bis zehn Prozent der Angemeldeten ihren Impftermin verfallen – ohne den Termin zu stornieren. Sehr zum Leidwesen derer, die immer noch auf einen Impftermin warten, aber keinen bekommen.

Der Präsident des Berliner Roten Kreuzes Mario Czaja hat dazu eine klare Meinung: "Das ist einerseits unsolidarisch denen gegenüber, die sich dringend einen Impftermin wünschen, ihn aber nicht bekommen, weil andere ihn blockieren, und andererseits sind unsere Mitarbeiter vor Ort, die Ressourcen eingeplant, der Impfstoff ist da, Pharmazeuten und Ärzte ..." Er fordert eine Geldstrafe in Höhe von 25 bis 30 Euro für "Impfterminschwänzer". Czaja geht es um mehr Disziplin, schließlich kostet ein Impftermin den Steuerzahler rund 200 Euro.

Um die Delta-Variante besiegen zu können, sollen 75 bis 85 Prozent der Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft sein. Über 50 Prozent der Deutschen haben mittlerweile ihre erste Impfung erhalten, etwa 30 Prozent sind vollständig geimpft. Das Bußgeld soll helfen, einen Impfnachlass zu vermeiden, und für mehr Achtsamkeit und Ordnung in einem solidarischen Mitarbeiter sorgen.​

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