Im vergangenen Jahr gaben die Kraftstoffpreise aller Sorten bis Mitte/Ende April 2020 um fast 30 Cent/Liter nach. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Spritpreise ziehen an den rund 14.800 deutschen Tankstellen kräftig an. Jetzt haben sie sogar mehrjährige Höchststände erreicht. Der Liter Superbenzin (E10) stieg laut ADAC innerhalb einer Woche um 1,8 Cent.
Dieser Trend hält auch an den internationalen Ölmärkten an. Das Fass (158,98 Liter) der Marke WTI kostete am Donnerstagmittag 75,13 Dollar (plus 2,27 Prozent), Brent kostete 75,97 Dollar und war damit 1,12 Prozent teurer als am Vortag. Die Nachfrage steigt.
Die Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – wird im Juni 2021 voraussichtlich plus 2,3 Prozent betragen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, steigen die Verbraucherpreise gegenüber Mai 2021 voraussichtlich um plus 0,4 Prozent. Die größten Preistreiber sind Energie und Benzin.
Im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Dienstags kostete Superbenzin der Sorte E10 1,525 Euro. Auch Diesel legte nach dpa-Informationen erneut zu und kostete 1,375 Euro, 0,7 Cent mehr als vor einer Woche. Am Sonntag lag E10 bei 1,534 Euro, Diesel bei 1,384. Das sind jeweils die höchsten Werte seit November 2018. Beim Diesel gibt es seit einigen Wochen eine klare Tendenz nach oben.
Die Spritpreise geben den bundesweiten Tagesdurchschnitt an. Je nach Region, Tankstelle und Uhrzeit kann es deutliche Abweichungen geben. Am günstigsten sind Benzin und Diesel typischerweise in den Abendstunden.
Wie die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe (MTS-K) vom Bundeskartellamt im Jahresbericht 2020 mitteilte, sind morgens zwischen fünf und acht Uhr die Preise durchschnittlich deutlich höher als abends zwischen 18 und 22 Uhr.
An ein und derselben Tankstelle gibt es im Schnitt Preisunterschiede von ca. 12 Cent/Liter am Tag. Im Stadtgebiet sei die Bandbreite der beobachteten Preise noch deutlich größer. Zwischen Stadt und Land sind die Preisunterschiede eher gering. Auf dem Land wird dafür der Preis im Tagesverlauf weniger verändert.
An Autohöfen und Autobahntankstellen liegen die Preise oft um zehn Prozent höher. Durch die CO2-Bepreisung wird der Sprit in Deutschland bis 2026 mindestens um 20 Cent pro Liter teurer werden.
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