Russischer Hackerangriff auf deutsche Banken? – Behörde dementiert "Bild"-Bericht

Die "Bild" meldet einen Angriff von russischen Hackern auf kritische Infrastrukturen und Banken in Deutschland. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik erklärte: Es liegen keine Hinweise auf derartige Angriffe vor. Doch die "Bild" bleibt bei ihrer Version.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einen Bericht der Bild über einen russischen Hackerangriff zurückgewiesen. "Wir haben derartige Angriffe nicht bestätigt. Es liegen derzeit auch keine Hinweise auf derartige Angriffe vor." Über die Gegendarstellung berichtete zunächst Focus Online, das zuvor die Bild-Meldung aufgegriffen hatte.

"Staatliche russische Hacker" hätten kritische Infrastrukturen und das Bankenwesen in Deutschland angegriffen, hieß es am Mittwochmorgen in der Bild. "Hinter der Attacke stecken nach Bild-Informationen aus westlichen Geheimdienstquellen die staatlichen russischen Hacker der Gruppe 'Fancy Bear'", behauptete das Springer-Blatt zunächst.

Weiter hieß es:

"Als möglichen Grund nannten mehrere Quellen gegenüber der Bild, Rache für die Sanktionspolitik gegenüber Russland und Versuche der Russen, harte Sanktionen gegen Belarus und dessen Diktator Alexander Lukaschenko zu verhindern. Demnach sei geplant, das Land vom internationalen Zahlungssystem Swift abzukoppeln."

Im Laufe des Tages aktualisierte die Bild den Artikel und sprach nunmehr nicht von "Fancy Bear" als Tätergruppe, sondern von "Fancy Lazarus". in der neuen Fassung behauptet das zudem. "Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigte am Mittwochvormittag den Angriff gegenüber BILD."

Das BSI dementiert die Bild-Meldung jedoch auf seinem Twitter-Account: "Das BSI dementiert Medienberichte zu vermeintlichen Cyber-Angriffen auf kritische Infrastruktur und Banken. Wir haben derartige Angriffe nicht bestätigt. Es liegen derzeit auch keine Hinweise auf derartige Angriffe vor."

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