Nachdem der Business Insider und das ZDF-Magazin Frontal 21 über die Brandgefahr im neuen Teslawerk im brandenburgischen Grünheide berichtet hatten, warnten Ingenieure des Büros Müller BBM in einem Störfallgutachten vor explodierenden Gaswolken. Nach Informationen des Ingenieurs Thorben Gruhl, der von den Umweltverbänden NABU und Grüne Liga beauftragt wurde, sei nicht genügend nachgebessert worden.
Es geht um die Chemikalie Tetrafluorpropen, die als druckverflüssigtes Gas, also als Flüssigkeit, austreten könne und für die Atemwege von Menschen beim Verdampfen als Fluorwasserstoff lebensgefährlich sei. Der Business Insider zitiert Grohl, der davor warnt, dass die betroffene Fläche bei Freisetzung des Schadgases deutlich größer sei als von Tesla angenommen:
"Tesla ist nach wie vor nicht ausreichend auf die Entstehung von Reizgasen und Chemiebränden vorbereitet."
Im Kern seiner Forderung geht es um einen erweiterten Sicherheitsabstand zu angrenzenden Gebäuden und Nachbarn.
NABU und Grüne Liga forderten immer wieder die Aussetzung der vorläufigen Baugenehmigungen des Brandenburger Landesamts für Umwelt (LfU) und haben Widerspruch im Eilverfahren eingelegt. Sie sind am Dienstag vor Gericht in Frankfurt (Oder) zurückgewiesen worden.
Mitten in einer der trockensten Regionen Deutschland mit einer der höchsten Waldbrandgefahrenstufen will Tesla laut Medienberichten besonders an der Effizienz seiner Batterien arbeiten. Das Unternehmen wolle dort eine besonders effiziente Batterie bauen, die die Reichweite der Fahrzeuge um 54 Prozent erhöht, die Kosten aber angeblich um 56 Prozent drückt. Immerhin mache sie etwa 40 Prozent der Gesamtkosten des Fahrzeuges aus. Auch die Karosserie soll kostensparend in nur einem oder zwei Teilen komplett gegossen und nicht langwierig geschweißt werden. Tesla-Chef Elon Musk will hier spätestens ab nächstem Jahr 500.000 Elektroautos jährlich vom Band rollen lassen.
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