US-Gesundheitszentren CDC erkennen Zusammenhang zwischen Herzmuskelentzündungen und mRNA-Impfstoff

US-Experten der CDC erklären in einer Studie: Es gab statistisch 12,6 Fälle von Herzmuskelentzündungen unter einer Million Geimpfter, die die zweite Dosis erhielten. Ein Zusammenhang sei "wahrscheinlich", Männer seien gefährdeter als Frauen.

Damit geben die US-Experten der CDC (Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) nun öffentlich zu, dass ein Zusammenhang zwischen mRNA-Impfstoff und Herzmuskelentzündungen bei Geimpften wahrscheinlich sei. Todesfälle seien bisher allerdings nicht bekannt. Frauen seien deutlich weniger betroffen als Männer.

Dr. Matt Daly von der COVID-19-Impfstoff-Arbeitsgruppe der ACIP (der Beratende Ausschuss für Immunisierungsverfahren ist ein Ausschuss innerhalb der US-amerikanischen CDC, englisch: Advisory Committee on Immunization Practices, ACIP) räumte gegenüber dem nordamerikanischen Medium CBC ein:

 "Nichts im Leben ist absolut risikofrei. Und wir wissen durch Jahrzehnte der Erfahrungen mit anderen Impfstoffen, dass aber selten potentiell ernstzunehmende Folgen nach Impfungen auftreten können."

Die Experten sind dem Verdacht nachgegangen, inwiefern die beiden aus mRNA-Basis hergestellten Impfstoffe von BioNTech und Moderna besonders bei 12- bis 29-jährigen Menschen eine Entzündung des Herzmuskels, eine sogenannte Myokarditis, oder in Einzelfällen sogar des Herzbeutels, eine Perikarditis, hervorrufen könnten.

Sie untersuchten mehr als 323 Myokarditis-Fälle bei geimpften Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen unter 30 Jahren. 50 Millionen Impfdosen wurden von besagtem Impfstoff bisher in den USA an Menschen zwischen 12 und 29 Jahren verimpft. Der Kinderkardiologe Matthew Oster sagte der AFP:

"Myokarditis ist eine seltene, aber keine neue Erkrankung. Wir kennen den potentiellen Mechanismus noch nicht."

Bislang ist man davon ausgegangen, dass diese Krankheit von Viren verursacht wird. Es scheine nun, dass die mRNA-Impfstoffe ein neuer Auslöser sein können. 

Die Zahl der Erkrankungen sei damit im Verhältnis zwar sehr niedrig, aber höher als bei dieser Altersgruppe normalerweise zu erwarten wäre. Das Impfen von Kindern war bisher lediglich wegen der eher leichteren COVID-19-Verläufe umstritten.

Der Chef der Abteilung für Infektionskrankheiten bei Kindern am Cohen Children's Medical Center in New York, Lorry Glen Rubin, verwies aber darauf, dass in den USA mehr als 3.000 Kinder wegen COVID-19 ins Krankenhaus mussten. Mehr als 300 davon wären gestorben.

Darüber hinaus gab es insgesamt etwa 2.700 Todesopfer unter 30 Jahren, bei mehr als  602.000 Corona-Toten in den USA. BioNTech wurde in den USA ab zwölf Jahren zugelassen, Moderna ab einem Lebensalter von 18 Jahren.

In Israel gab es zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 genau 275 Myokarditis-Fälle unter mehr als fünf Millionen Geimpften, so lauten die Zahlen aus dem israelischen Gesundheitsministerium.

Auch das Coronavirus selbst schädigt das Herz. Auf der Internet-Plattform Ärzteblatt.de veröffentlichten Fachleute schon am 26. März 2020: "Laut der bisher größten Übersicht aus China haben viele COVID-19-Patienten eine arterielle Hypertonie (12,8 Prozent) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (4,2 Prozent). Das Sterberisiko dieser Patienten war mit 10,5 Prozent bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 6,0 Prozent bei Blut­hochdruck ebenfalls deutlich höher als bei Patienten ohne Begleiterkrankungen.

Mehr zum Thema - Corona-Ausschuss: "Das kostet tagtäglich weltweit Menschenleben" – Teil 2