Mecklenburg-Vorpommern: Bis zu 40 Prozent Terminabsagen in Impfzentren

In Mecklenburg-Vorpommerns Impfzentren fallen reihenweise Termine aus, weil die Leute nicht zu den Terminen erscheinen. Die Terminabsagen schwanken tageweise zwischen 15 und 40 Prozent. Der Gesundheitsminister zeigte sich besorgt, ob die Herdenimmunität so erreicht werden könne.

Wie Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag bekannt gegeben hat, fallen in den Impfzentren des Landes reihenweise terminlich vereinbarte Impfungen aus. Die ehemals "Impfwilligen" erscheinen nicht zu den Terminen. Die Absagen der Termine schwanken tagesabhängig zwischen 15 und 40 Prozent. Laut Glawe sei dies jedoch nur eine Momentaufnahme, die sich "hoffentlich nicht verstetige":

"Das mag mit der Urlaubszeit zusammenhängen oder damit, dass auch Termine bei niedergelassenen Ärzten wahrgenommen werden."

Impfstoff sei jedoch ausreichend vorhanden und Termine seien über das Online-Tool oder telefonisch buchbar, hieß es vonseiten des Gesundheitsministeriums. Der dpa zufolge sei es bereits für 16-Jährige möglich, zeitnah einen Termin zu vereinbaren. In Mecklenburg-Vorpommern wurden bisher über 1,35 Millionen Impfdosen verabreicht. Demnach gelten 33,8 Prozent der Bevölkerung als "vollständig geimpft". Dem Gesundheitsminister ist dies jedoch zu wenig:

"Auch wenn die Temperaturen steigen, die Inzidenzen sinken und wir uns alle auf ein paar Tage Erholung freuen, ist es wichtig, den Impfschutz gegen das Corona-Virus nicht aus den Augen zu verlieren. Die Pandemie ist nicht vorbei."

Eine Herdenimmunität sei die Voraussetzung dafür, dass die staatlich verordneten Corona-Maßnahmen wieder zurückgenommen werden. Unter Fachleuten gehen die Meinungen, wann die Herdenimmunität erreicht sei, jedoch auseinander: 60 bis 80 Prozent der Bevölkerung müssten demnach eine Immunität durch eine Impfung oder durch eine überstandenen COVID-19-Infektion erreichen.

Glawe wies auch auf das Auftreten von Mutationen des SARS-CoV-2-Erregers hin, wie aktuell der Delta-Variante, die die Situation "nicht einfacher mache". Nach Aussage des Gesundheitsministers sei eine Impfung das wirksamste aktuell zur Verfügung stehende Mittel, um sich vor einer möglichen Infektion zu schützen.

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(rt/dpa)