Offenbar lässt die Wirksamkeit des Curevac-Impfstoffs deutlich zu wünschen übrig. "In einer bislang beispiellosen Umgebung mit mindestens 13 Varianten innerhalb der untersuchten Teilmenge der Studienteilnehmer in dieser Zwischenanalyse erzielte CVnCoV eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades und erreichte damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien", gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt.
CureVac-Vorstandschef Franz-Werner Haas teilte mit, man habe auf bessere Ergebnisse gehofft:
Wir hatten auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft, haben aber gesehen, dass es bei dieser beispiellosen Bandbreite an Varianten eine Herausforderung darstellt, eine hohe Wirksamkeit zu erzielen. Wir setzen die Studie bis zur finalen Analyse mit mindestens 80 weiteren Fällen fort. Die endgültige Wirksamkeit könnte sich noch verändern.
SPD-Mann Karl Lauterbach twitterte: "Schade, das Team aus Tübingen hätte Erfolg verdient gehabt."
Das verfehlte Wirksamkeitsziel von CureVac blieb auch am Aktienmarkt nicht unbemerkt. Der Börsenwert des Tübinger Unternehmens hat sich am Donnerstag mehr als halbiert.
Der CureVac-Impfstoff basiert auf der sogenannten "messenger-RNA" (Boten-RNA). Im Gegensatz zu den Impfstoffen von Pfizer/BioNTech und Moderna kann CureVac wie das in Russland entwickelte Vakzin Sputnik V bei Kühlschranktemperaturen aufbewahrt werden. Dies hätte CureVac für Teile Afrikas, Asiens und Lateinamerikas attraktiv gemacht.
Lange Zeit galt der Impfstoff als einer der Hoffnungsträger im international hart umkämpften Rennen um die Zulassung der ersten Corona-Impfstoffe. Doch während Impfstoffe zahlreicher Konkurrenten bereits seit Monaten weltweit verabreicht werden, sammelt das Tübinger Unternehmen nach wie vor weiter Daten und hat Aktionäre wie Beobachter zuletzt wiederholt vertröstet. Der Impfstoffkandidat befindet sich schon seit längerem in der finalen und damit zulassungsrelevanten 2b/3-Studienphase.
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