Aufstand der Hausbesetzer Rigaer Straße Berlin: Brennende Barrikaden, fliegende Steine und Böller

In Berlin wollten Vertreter der Eigentümer der Rigaer Straße 94 den Brandschutz des Hauses prüfen. Es kam zu Ausschreitungen. Vermummte bauten Barrikaden und zündeten sie an. Es kamen Wasserwerfer und ein Räumpanzer zum Einsatz, Polizisten sollen verletzt worden sein.

Wer sich im Haus der Rigaer Straße 94 in Berlin-Friedrichshain aufhält, ist den Behörden nicht bekannt. Der eigentliche Hausbesitzer will zum Schutz seiner Person anonym bleiben. Zwar gibt es auch einige Mietverträge für Wohnungen, das Haus aber ist insgesamt zum Rückzugsort für Linksextreme geworden und zu einem letzten Refugium der Hausbesetzer-Szene. 

Der Aufstand der Bewohner am Mittwochmorgen kam mit Ankündigung. Die Hausbesetzer fürchten, dass die für Donnerstag geplante Brandschutzüberprüfung nur ein Vorwand zur Räumung des Gebäudes ist. Rund um das Gebäude errichtete die Polizei eine Sperrzone und verhängte ein von Mittwoch bis Freitag geltendes Demonstrationsverbot.  

In dem Gebäude soll es an den vorgeschriebenen Fluchtwegen fehlen. Fehlerhafte Elektroleitungen, Sperren in Treppenhäusern und Wanddurchbrüche erhöhen die Gefahr. Die Worte des Innensenators Andreas Geisel, dass eine Räumung des Gebäudes nicht vorgesehen sei, konnte die Gemüter nicht beruhigen. Im Internet schrieben die mutmaßlichen Bewohner des Hauses: "Die Verteidigung der Rigaer94 hat begonnen. In dieser Minute wird die Straße verbarrikadiert und eine autonome Zone eingerichtet, um die Rote Zone des Senats zu verhindern. Kommt schnell vorbei."

Die Wut der Bewohner in der Rigaer Straße 94 Berlin entlud sich am Mittwochmorgen in einer Auseinandersetzung mit der Polizei. Es wurden Barrikaden aufgebaut und angezündet, bis zu 40 Vermummte sollen bei Angriffen auf die Polizei beobachtet worden sein. Von den Dächern wurden teils Steine geworfen. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. 

Ein Redakteur der taz hielt den Moment fest, als ein Räumpanzer der Polizei die Barrikaden durchbrach: 

Am Montag wurden zudem Fahrzeuge einer Brandschutz-Firma in Brand gesetzt. Derzeit werde noch geprüft, ob ein Zusammenhang zu den Besetzern des Hauses besteht. 

Ergänzung: Nach offiziellen Angaben wurden 60 Polizisten bei dem Einsatz verletzt. 

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