Corona-Babys? Deutschland registrierte im März höchste Geburtenrate seit mehr als 20 Jahren

Knapp ein Jahr nach dem Abflauen der ersten Corona-Welle verzeichnete Deutschland im ersten Frühlingsmonat 2021 einen echten Babyboom. Mit fast 66.000 Geburten kamen somit binnen eines Monats so viele Neugeborene wie seit 20 Jahren nicht mehr in einem März zur Welt.

Schon im Februar 2021 hatte sich nach vorläufigen Zahlen ein Anstieg um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat abgezeichnet, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Im März sei die Zahl daraufhin um 5.900 oder zehn Prozent gestiegen. Zum letzten Mal gab es dem Bundesamt zufolge im Jahr 1998 mehr als 65.000 Geburten in einem März.

Ein zeitlicher Zusammenhang lässt sich dabei mit dem Abflauen der ersten Corona-Welle und den damit einhergehenden Lockerungen ab Anfang Mai vergangenen Jahres beobachten, so die Behörde. Ein Blick auf den Jahresbeginn zeige hingegen, dass während des ersten Lockdowns den Erwartungen zuwider nicht mehr Kinder gezeugt wurden: Im Januar 2021 seien die Geburtenzahlen noch auf Vorjahresniveau gewesen. 

Die Entwicklung im März sei keineswegs nur in Deutschland zu beobachten. Auch in anderen europäischen Staaten stieg die Zahl der Geburten im März. In besonders von der Pandemie betroffenen Ländern wie Spanien oder Belgien haben sich die zunächst rückläufigen Zahlen wieder stabilisiert. In anderen Ländern nahmen sie im März im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zu. Nach den Angaben der dortigen Ämter gab es in Rumänien 15 Prozent, in Estland und Litauen 13, in den Niederlanden, Finnland und Ungarn zehn Prozent mehr Babys.

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(rt/dpa)