Berlins Bürgermeister fordert "realistischen" Impfplan für Kinder und Jugendliche

Am Donnerstag findet der Impfgipfel mit der Bundeskanzlerin statt. Hauptthema werden die geplanten Impfungen von Kindern ab 12 Jahren sein. Berlins Regierender Bürgermeister Müller fordert einen klaren Impffahrplan für Kinder und eine gute Organisation der Impfungen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat einen realistischen Fahrplan für mögliche Impfungen von Kindern und Jugendlichen gefordert. "Es ist gut, dass die Dynamik der Impfkampagne zunimmt. Wir dürfen uns darauf aber nicht ausruhen und müssen jetzt die Weichen stellen für die nächsten Schritte", sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Wichtig sei eine gute Organisation für die kommenden Wochen, wenn die Impfpriorisierung aufgehoben werde, so der SPD-Politiker, der auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) ist:

"Und wir brauchen einen realistischen Fahrplan für mögliche Impfangebote bei Kindern und Jugendlichen, der die Impfstofflieferungen und die Verteilung unter den Ländern berücksichtigt."

Dabei helfe Verlässlichkeit mehr als so manche frühzeitige Ankündigung, sagte Müller kurz vor dem "Impfgipfel" am Donnerstag, bei dem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten unter anderem über Corona-Impfungen für Kinder beraten wollen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Wochenende gesagt, dass ihn das Leid der Kinder in der Pandemie sehr beschäftigt. Strittig bleibt, ob die Impfungen bei sinkenden Inzidenzwerten sinnvoll sind. Wie viele der Kinder und Jugendlichen bereit sind, sich impfen lassen zu wollen, ist unklar. Die Ständige Impfkommission zeigt sich skeptisch. Unklar bleibt die Impfpriorisierung zwischen Kindern ab 12 Jahren und Erwachsenen. 

Beabsichtigt ist, bis Ende August allen Jugendlichen über zwölf Jahren Impfangebote zu machen. Zuvor muss allerdings noch die EU-Arzneimittel-Agentur EMA voraussichtlich an diesem Freitag über eine entsprechende Zulassung für den bisher ab 16 Jahren zugelassenen Impfstoff von BioNTech und Pfizer entscheiden.

"Was wir jetzt vor allem brauchen, ist eine schnelle Klärung der offenen Fragen", sagte Müller weiter. "Mit Blick auf die nächsten Monate dürfen wir jetzt nicht den Fehler machen, kurzsichtig eine gute Infrastruktur abzuwickeln." Das gelte für das Testen ebenso wie für das Impfen. "Wenn Auffrischungsimpfungen nötig werden, zählt Geschwindigkeit. Auf solche Szenarien muss die Impfkampagne jetzt vorbereitet werden."

(dpa/rt)

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