Propalästinensische Demonstranten ziehen im Autokorso durch Berlin

Nach Demonstrationen am Sonnabend zogen am Sonntag propalästinensische Demonstranten mit einem Autokorso durch Berlin, um ihre Solidarität mit den Bewohnern des Gazastreifens öffentlich zu machen. Rund 400 Fahrzeuge nahmen daran teil.

Propalästinensische Demonstranten sind am Sonntag mit einem Autokorso hupend durch die Berliner Innenstadt gefahren. Etwa 400 Fahrzeuge mit rund 1.000 Insassen nahmen an der Fahrt als Ausdruck ihres Protestes gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen teil, wie die Polizei mitteilte. 

Die Fahrt führte vom Großen Stern im Tiergarten an der Straße des 17. Juni bis zum Hotel "Estrel" in Berlin-Neukölln. Auf ihrer Fahrt stoppte die Autokolonne vor der Zentrale des Medienhauses Axel Springer, wo das Unternehmen eine Flagge Israels gehisst hatte. Die Fahrt sei friedlich verlaufen, berichtete eine Polizeisprecherin.

Bei einem Autokorso in London, der ein Viertel durchquerte, in welchem viele Menschen jüdischen Glaubens leben, kam es zu Aufrufen, jüdischen Frauen sexuelle Gewalt anzutun.

Am Sonntag blieben die Proteste in Berlin im Gegensatz zum Samstag friedlich. Der Regierende Bürgermeister von Berlins Michael Müller (SPD) verurteilte die Ausschreitungen bei den Demonstrationen am Sonnabend als "untragbar". Insgesamt 93 Einsatzkräfte sollen bei Zusammenstößen mit Demonstranten verletzt worden sein. Israelfeindliche Parolen werden derzeit vom Staatsschutz auf mögliche Strafwürdigkeit geprüft.

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(dpa/rt)