Anspruch und Wirklichkeit: Grünen-Wähler fahren laut neuer Studie am liebsten SUV

Ein SUV-Fahrer wird gern mal als Umweltsau verteufelt. Da überrascht es, dass ausgerechnet bei Wählern der "Umwelt"-Partei der SUV besonders beliebt ist. Verbales Bekenntnis zum Klimaschutz und realer Pro-Kopf-Verbrauch klaffen weit auseinander. Umweltschutz muss man sich leisten können – und wollen.

Mit den Vorlieben der Wähler hinsichtlich ihrer Fahrzeuge beschäftigten sich die Marktforscher der Beratungsfirma Puls etwas genauer. CDU-Wähler setzen bevorzugt auf Automarken wie Audi, FDP-Wähler fahren am liebsten BMW, Sozialdemokraten mit den Marken Fiat, Renault und Škoda. Bei AfD-Anhängern ist es der Renault und bei den Grünen ein Hyundai oder Škoda. Dabei erhielten sie zugleich das überraschende Ergebnis, dass Grünen-Wähler am liebsten SUV fahren. Die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock fordert dagegen eine Klimaabgabe für SUV-Fahrer. Deutschland soll schließlich "klimaneutral" werden.

In einem früheren Interview für Die Zeit sagte Baerbock einst:

"Ich muss nicht den SUV-Fahrer in Prenzlauer Berg bekehren, Bekehrungspolitik ist eh nicht meins. Aber ich brauche klare Vorgaben für die Automobilindustrie, damit sie saubere und bezahlbare Familienautos auf den Markt bringt. (...) Schwere, spritfressende Autos müssen zudem stärker besteuert werden als energiesparende. Sie verbrauchen ja nicht nur viel, sondern nehmen auch viel Platz in den Städten weg."

So soll angeblich jeder sechste Wähler einen Geländewagen besitzen. Am unbeliebtesten ist der SUV bei den Wählern der Partei Die Linke. Entsprechend dem Programm von Bündnis 90/Die Grünen als der Partei ihrer Wahl sollen deren Anhänger zu 49 Prozent dafür sein, dass in Zukunft nur noch Elektroautos gefahren werden.

Bei der SPD sind dafür 43 Prozent zu gewinnen, gefolgt von CDU- und CSU-Wählern mit 35 Prozent. Am wenigsten Zustimmung findet diese Perspektive bei der AfD. Hier sind nur 15 Prozent dieser Ansicht. Kritiker sehen in dem Ergebnis der Umfrage eine Bestätigung, dass man sich die Anhängerschaft für die Grünen erst einmal leisten können muss. Gerade in den Haushalten, in denen einerseits die Sparsamkeit beim umweltfeindlichen Ressourcenverbrauch propagiert wird, ist andererseits dieser Verbrauch offenbar besonders hoch.

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