In Hamburg gilt seit fünf Wochen eine nächtliche Ausgangssperre, doch nun will der Hamburger Senat die Corona-Maßnahmen allmählich lockern und die nächtliche Ausgangssperre aufheben. Dies erklärte Hamburgs Oberbürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nach einer Sondersitzung des Senats. Grund dafür sei, dass die Sieben-Tage-Inzidenz am dritten Tag in Folge unter 100 blieb. Voraussetzungen für die Lockerungen ist, dass diese mindestens fünf Werktage stabil unter 100 bleibt.
Gegenwärtig gilt die Ausgangssperre, die in Hamburg bereits Anfang März verhängt wurde, von 21 bis 5 Uhr und ist damit noch schärfer als die ab 22 Uhr geltende Ausgangssperre durch die "Bundes-Notbremse". Darüber hinaus sollen die Kindergärten ab dem 17. Mai wieder vom erweiterten Notbetrieb in den eingeschränkten Regelbetrieb wechseln. Bisher sind Kitas grundsätzlich geschlossen, es gibt nur eine Notfallbetreuung für Kinder. Ab dem 17. Mai sollen Schüler zudem wieder im Wechselunterricht in die Schule dürfen.
Auch in Berlin könnte es bald zu Lockerungen kommen: Der Sieben-Tage-Inzidenzwert lag am Freitag bei 98,7 und ist damit erstmal unter die kritische Marke von 100 gefallen. Schon seit Tagen sinkt der Inzidenzwert der Stadt Berlin kontinuierlich. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Ausgangssperre in Berlin in der nächsten Zeit aufgehoben werden.
Seit dem Inkrafttreten der Bundesnotbremse gilt seit dem 24. April die Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 liegt. Die Zurücknahme der Ausgangssperre ist jedoch komplizierter. Dazu muss die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter dem Wert von 100 liegen. Sonn- und Feiertage werden dabei jedoch nicht mit einberechnet. Aber auch dann fiele die Ausgangssperre erst am übernächsten Tag. In Berlin könnte dies am 14. oder 15. Mai der Fall sein – je nachdem, ob der dazwischenliegende Feiertag (Himmelfahrt) mit einbezogen wird. Dies ist derzeit jedoch noch unklar.
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