In einem Interview mit der Wirtschaftszeitung Handelsblatt zeigt sich der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet skeptisch, was die alleinige Zukunft der Elektromobilität betrifft:
"Ich glaube nicht, dass dies die Mobilitätsform der nächsten 30 Jahre sein wird, auch wenn ich selbst ein Elektroauto fahre", so Laschet.
In der Tat fährt Laschet privat ein Elektroauto der Marke e.GO Life von einem E-Autobauer, der in Aachen ansässig ist. Laut Laschet denken aber die Grünen in der Verkehrspolitik "zu eindimensional und nur in Überschriften", die soziale Frage sei dabei mindestens gleichberechtigt. Ein Auslaufdatum für Autos mit Verbrennungsmotor nennt Laschet nicht.
Stattdessen verwies er in dem Gespräch mit dem Handelsblatt auf noch immer ausstehende technologische Entwicklungen im Bereich der Elektro- und Brennstofftechnologien. Und "ebenso spannend" finde er auch die Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen und sei dafür, "technologieoffen" zu bleiben und nichts durch einseitige Festlegungen zu verhindern.
Außerdem gebe es auch bei der Elektromobilität erhebliche ökologische Auswirkungen, etwa bei der Batterieerzeugung und der Gewinnung der Rohstoffe. Es werde noch viele technologische Sprünge geben und geben müssen. Nichtsdestotrotz fördere die Regierung unter anderem die "grüne Batterie der Zukunft" und unterstütze die Industrie bei deren effizienter Produktion. Es sei zudem richtig, jetzt auch die erforderliche Ladeinfrastruktur für Elektroautos zu schaffen, da die Menschen "schnell von A nach B kommen wollen". Was den CO2-Preis betrifft, hält es Laschet für möglich, diesen noch stärker als bisher geplant zu erhöhen und dafür auf der anderen Seite die Strompreise zu senken.
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