Der in Berlin gescheiterte Mietendeckel gewinnt an Popularität. Drei Viertel der Berliner finden es gut, wenn der Bund in Städten mit hohen Mieten einen weiteren Anstieg für einen gewissen Zeitraum begrenzen würde. Das ergab eine Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des rbb und der Berliner Morgenpost.
Der Zuspruch geht quer durch die politischen Lager. Es sprechen sich 68 Prozent der CDU-Wähler und 62 Prozent der Afd-Wähler für einen Mietendeckel aus, sogar 45 Prozent der FDP-Wähler.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, wonach eine Maßnahme dieser Art nicht auf Landesebene erlaubt wäre, führen auch die Regierungsparteien von rot-rot-grün neue Debatten um die Wohnungspolitik. Die Linke, die den Mietendeckel besonders initiierte, gewinnt an Zuspruch in der Stadt. Sie ist Spitzenreiter in der Kompetenz "bezahlbarer Wohnraum" mit 24 Prozent; die SPD, die in dieser Kompetenz noch vor fünf Jahren 31 Prozent Zuspruch erhielt, stürzt auf 17 Prozent ab.
Infratest dimap fragte auch nach der Zustimmung zu einer möglichen Enteignung von großen Wohnungsunternehmen. Im November 2019, kurz bevor der Mietendeckel beschlossen wurde, fanden 61 Prozent aller Bewohner die Idee schlecht, 29 Prozent gut. Jetzt unterstützen 47 Prozent die Idee, 43 Prozent sind dagegen. Bei den 18- bis 39-Jährigen sind es 57 Prozent an Unterstützern.
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