Bayern: Zweifach Geimpfte müssen ab Mittwoch keine Corona-Tests vorlegen

Mitte bis Ende Mai will Bayern die Priorisierung bei den Corona-Impfungen vollständig aufheben. Schon ab Mittwoch müssen die komplett Geimpften etwa beim Shoppen keine Corona-Tests mehr vorlegen. An der Ausgangssperre im Freistaat rüttelte das Kabinett jedoch nicht.

Ab Mittwoch werden in Bayern jene, die bereits auch die zweite Dosis eines Corona-Impfstoffs verabreicht bekommen haben, jenen, die negativ auf das SARS-CoV-2-Virus getestet wurden, gleichgestellt. Dies wurde am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts verkündet. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fügte hinzu:

"Wer zweimal geimpft ist, muss ab morgen keine Tests mehr vorlegen."

Dies bedeutet etwa, dass die zweifach Geimpften ohne negative Corona-Tests etwa zum Friseur oder in Läden gehen können, in denen das sogenannte "Click and Meet" – Einkaufen mit vorher gebuchtem Termin und negativem Schnelltest – gilt. Die Maskenpflicht und der Mindestabstand müssen jedoch weiterhin eingehalten werden.

Wer vollgeimpft sei und "nahezu ein Nullrisiko hat, muss wieder in seine zentralen Grundrechte zurückversetzt werden", ergänzte der bayerische Ministerpräsident. Die Grundrechte müssten, so schnell es geht, zurückgegeben werden.

Wie aus den Zahlen des bayerischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, wurden im Freistaat bislang mehr als 900.000 Zweitimpfungen verabreicht. Zudem gab es rund 3,1 Millionen Erstimpfungen.

Auch einige Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Handel wurden am Dienstag beschlossen. So sollen ab Mittwoch Gartenmärkte, Blumenfachgeschäfte und Buchhandlungen wieder als Geschäfte des täglichen Bedarfs gelten. Sie dürfen dementsprechend unabhängig von der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz offen sein.

Lockerungen bei den Ausgangsbeschränkungen soll es jedoch nicht geben. So gilt im Freistaat weiterhin, dass in Kommunen mit einer Inzidenz von mehr als 100 – also 100 und mehr neue Corona-Fälle innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner – die nächtliche Ausgangssperre um 22 Uhr beginnt. Anders als bei der Regelung im Rahmen der Corona-Bundes-"Notbremse" sind in Bayern Joggen und Spaziergänge bis Mitternacht jedoch nicht erlaubt. Zur Begründung sagte Bayerns Ministerpräsident, dass sonst "die Kontrolle dann überhaupt nicht möglich wäre".

Bayern will zudem bis spätestens Ende Mai die Priorisierung bei den Corona-Impfungen vollständig aufheben. Das wäre früher als für den Bund angekündigt. Zunächst soll der Schwerpunkt auf Betrieben und Familien liegen.

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