Sexarbeit-Aktivistin fordert baldige Impfungen für Sexarbeiter und Öffnung der Bordelle

Diese Woche hat die Berufsvertretung der heimischen Sexarbeiterinnen in Österreich (BSÖ) sich auf Twitter mit einer Forderung nach baldigen Impfungen für Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter gemeldet.

Die Impfungen in Deutschland begannen im Dezember letzten Jahres. Sexarbeiter gehören jedoch immer noch nicht zu den Kandidaten für eine Impfung.

Über die Forderung baldiger Impfungen für Sexarbeiter in Deutschland, die staatlichen Corona-Hilfen und die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche sprach RT DE mit Stephanie Klee, Sexarbeit-Aktivistin und Vorstand des Bundesverbandes Sexuelle Dienstleistungen e. V.

Weil viele Sexarbeiterinnen ihrem Job nach wie vor nachgehen müssen, stellt der Bundesverband eine ähnliche Forderung nach baldigen Impfungen wie die BSÖ. Sexarbeit-Aktivistin Stephanie Klee würde gern ein Impfangebot für die Sexarbeiter-Branche in Deutschland begrüßen. Diese Forderungen verknüpft sie aber mit der Öffnung der Bordelle, da Prostitution kein Superspreader sei.

"Wenn Massagen- und Friseursalons jetzt unter bestimmten Hygienemaßnahmen geöffnet haben, dann sollten das auch Bordelle tun, damit Sexarbeiterinnen nicht mehr in ungeschützten Bereichen außerhalb der Bordelle arbeiten müssen, sondern mit Kolleginnen in einem geschützten Raum der Bordelle tätig sein können."

Sexarbeiterinnen seien in einer ähnlichen Situation wie Altenpflegerinnen oder Supermarktverkäuferinnen, so Klee. Sie fordert deswegen, Prostitution auf eine Stufe mit anderen körpernahen Dienstleistungsbranchen zu stellen. Moralische und sonstige Bedenken sollten keine Rolle dabei spielen, da Prostituierte die gleichen Rechte und den gleichen Respekt wie die anderen Branchen auch bräuchten, fasst Klee zusammen.

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