Wegen Lieferengpässen: Brandenburg stellt Corona-Erstimpfungen ein

In Brandenburg wird man kommende Woche versuchen, mindestens die Zweitimpfungen gegen das Coronavirus anzubieten. Erstimpfungen aber werden angesichts fehlenden Nachschubs nicht stattfinden. Das Impfpräparat aus der US-Herstellung Johnson & Johnson steht wegen Thrombosefällen nicht zur Verfügung.

In den kommenden vier Wochen brauchen brandenburgische Impfzentren mindestens 62.000 Impfdosen der Hersteller BioNTech und Moderna damit diejenigen, die bereits eine Erstimpfung mit AstraZeneca erhalten haben, auch eine Zweitimpfung bekommen können. AstraZeneca wird nur noch für Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Zuerst hieß es, der Impfstoff sei für ältere Menschen gefährlich. Deshalb wurde das Mittel den jüngeren Menschen gespritzt. Die Zweitimpfung sollte zwölf Wochen nach der Erstimpfung erfolgen. 

Der Bund hat die Mengen, die die Impfzentren regelmäßig erhalten, begrenzt. Das Vakzin Johnson & Johnson aus den USA, was in den Impfplan mit einbezogen worden war, wird zunächst nicht mehr geliefert. Wie bei AstraZeneca hatte es hier Thrombosefälle gegeben. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft die Auswirkungen von Johnson & Johnson. 

Der brandenburgische Innenminister Michael Stübgen (CDU) fasst das Dilemma für die Impfzentren seiner Region zusammen: 

"Wir werden keine Erstimpfungstermine mehr herausgeben, um wenigstens - soweit es irgend geht - mit den vorhandenen BioNTech- und Moderna-Dosen die Kompensation der Zweitimpfungen zu AstraZeneca durchhalten zu können. Das wird so eng werden, dass wir nach Stand jetzt nicht unbedingt in der Lage sind, das zu erreichen."

Durch die Ausbreitung des Virus, in der von der Politik als "dritte Welle" genannten Phase, könnten auch in Deutschland Mutanten entstehen, so Forscher des Leibniz-Instituts für Primatenforschung in Göttingen. Mutanten mit Resistenzen gegen die bisherigen Impfwirkstoffe, angetrieben durch eine Ausbreitung in einer Bevölkerung ohne vollständigen Immunschutz. 

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