Bayerischer Alleingang: Lockdown bis 9. Mai und ab Juni impfen ohne Priorisierung

Mit zwei Aktionen zur Eindämmung der Corona-Pandemie will sich Bayern über die im Bund verabschiedeten Regelungen hinwegsetzen. Der Freistaat will insbesondere bei den Impfungen einen eigenen Weg gehen, der in Berlin für viel Gesprächsstoff sorgen dürfte.

Der Lockdown in Bayern wird bis zum 9. Mai verlängert. Darauf hat sich nach Angaben von Staatskanzleichef Florian Herrmann das Kabinett in München geeinigt. Die aktuelle Corona-Infektionsschutzverordnung wäre ansonsten in der Nacht auf nächsten Montag ausgelaufen.

Auch die Einreisequarantäneverordnung werde entsprechend verlängert. Spätestens Ende Mai will sich das südliche Bundesland auch von der Impf-Priorisierung lösen. Dann soll möglichst schnell allen infrage kommenden Menschen ein Impfangebot gemacht werden. Das sagte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

Einige der hundert Impfzentren in Bayern seien schon jetzt in Priorisierungsstufe 3, so der CSU-Minister weiter. Das heißt, dass ein großer Teil der Mitglieder von Risikogruppen bereits mindestens einmal geimpft sei.

Insgesamt habe Bayern bereits mehr als 3 Millionen der 13 Millionen Einwohner mit einer Erstimpfung versorgt, 860.000 Menschen hätten vollen Impfschutz. Also sind 6,6 Prozent der 13,1 Millionen Einwohner bereits geimpft, 3,3 Prozent gelten als genesen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sprach sich auch für eine Lockerung des Impfprotokolls aus und verteidigte außerdem die Integration der bayerischen Hausärzte in das Impfgeschehen ab Anfang April. Immerhin liegen die drei Landkreise mit den bundesweit höchsten Inzidenzen in Bayern.

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