Berlin: Protestcamp für Freilassung Nawalnys am Brandenburger Tor

Für die Freilassung Alexei Nawalnys protestieren Aktivisten seit Samstagnachmittag mit Zelten am Brandenburger Tor. Die Teilnehmerzahl liegt allerdings laut einem Polizeisprecher am Samstag im unteren zweistelligen Bereich.

Für die Freilassung des russischen Oppositionellen Alexei Nawalny protestieren Aktivisten seit Samstagnachmittag mit Zelten am Brandenburger Tor. Das sogenannte "Demokratie-Camp" soll einen Monat lang bestehen bleiben. Veranstalter ist der sich noch in Gründung befindliche Verein "UnKremlin", der sich der Sympathien des deutschen Mainstreams sicher sein kann. Bei dieser Aktion werde nicht nur die Freilassung Nawalnys gefordert, sondern die "aller politischer Gefangener in Russland", hieß es. Die Teilnehmerzahl lag allerdings laut einem Polizeisprecher im unteren zweistelligen Bereich.

Auf Plakaten wurden Slogans gezeigt wie "Stop Putins Terror – Demokratie-Camp", "Kein Geschäft mit Nord-Stream" und "Keine Lizenz für den Sender RT". Viele Spaziergänger am Brandenburger Tor blieben laut einem Reporter der Nachrichtenagentur dpa stehen und schauten sich die Forderungen an. Auch die Veranstalter zeigten sich auf Twitter erfreut über das "überwiegend positive Feedback". Für die kommenden Tage wurden Reden von russischen Oppositionellen vor Ort angekündigt, darunter Olga Romanowa.

Der Blogger Nawalny wurde am 17. Januar am Moskauer Flughafen Moskau-Scheremetjewo festgenommen, nachdem er aus Deutschland zurückgekehrt war. Am 2. Februar hatte das Moskauer Stadtgericht geurteilt, dass Nawalny gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte. Nawalny wurde zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Mit Rücksicht auf ein knappes Jahr, das er bereits unter Hausarrest verbrachte, muss er für zwei Jahre und acht Monate in Haft.

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