Am Mittwoch hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekanntlich die geplante "Osterruhe" gekippt, bei der es über die Osterfeiertage zu weiteren massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens kommen sollte. Außerdem plant das Saarland nach Ostern als "Modellprojekt" weitgehende Lockerungen der Corona-Maßnahmen – jedoch nur unter der Voraussetzung strenger Schutzkonzepte und mit verpflichtenden Corona-Schnelltests.
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Inmitten dieses scheinbaren Paradigmenwechsels in der Corona-Politik fordert der SPD-Politiker Karl Lauterbach nun jedoch noch strengere Maßnahmen. Am Donnerstag sagte er im ARD-Mittagsmagazin:
"Ich sehe keinen anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20 Uhr zu arbeiten, zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen."
Dem SPD-Politiker zufolge ist es notwendig, vor den Lockerungen Stabilität in das "Infektionsgeschehen" zu bekommen, da die Zahl der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Personen nach Angaben des Robert Koch-Instituts bundesweit immer weiter steigt. Neben Ausgangssperren fordert Lauterbach auch, dass Angebot an Corona-Tests in Betrieben auszubauen. Sonst "verliere man weitere zwei Wochen" und habe "dann Fallzahlen Mitte oder Ende April um 200 oder 300 pro Tag, und das ist sehr schwer zu stoppen", so der 58-Jährige, der sich dabei offenbar auf den sogenannten Inzidenzwert bezog, der derzeit bundesweit bei knapp über 100 liegt.
Auch auf Twitter wies der SPD-Politiker darauf hin, dass man die "dritte Welle" nicht durch das alleinige Warten auf Antigen-Schnelltest kleinhalten könne. Man brauche eine Ausgangssperre ab 20 Uhr, denn zu dem Zeitpunkt, "an dem die Tests endlich laufen", steige die Welle bereits zu stark an.
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(rt/dpa)