Laschet: "Können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen"

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet stellt sich gegen die Bundeskanzlerin Angela Merkel und den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Laschet mahnt, die Haltung sei immer noch populär, alles zu verbieten, streng zu sein und die Bürger zu behandeln wie unmündige Kinder.

Der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet warnte vor einem zu einseitigen Fokus auf dem sogenannten Inzidenzwert bei der Ausrichtung der Corona-Politik. "Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet", sagte er. "Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen." Man müsse all die anderen Schäden – etwa für die Gesellschaft und die Wirtschaft – genauso im Blick haben wie die Inzidenzzahlen.

"Populär ist – glaube ich – immer noch die Haltung, alles verbieten, streng sein, die Bürger behandeln wie unmündige Kinder", fügte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident beim digitalen Neujahrsempfang des baden-württembergischen Landesverbandes des CDU-Wirtschaftsrats hinzu. Dies sei auf Dauer keine Lösung.

Die Länderregierungschefs und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten zuletzt vereinbart, den Lockdown grundsätzlich bis zum 7. März zu verlängern. Sollte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche – dann stabil unter 35 gesunken sein, sollen die Beschränkungen in den Bundesländern schrittweise gelockert werden dürfen – zunächst für Einzelhandel, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahen Dienstleistungen.

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