Unwörter des Jahres 2020: "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften"

Die Unwörter des Jahres 2020 sind "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften", das teilte die Jury der sprachkritischen Aktion aus Sprachwissenschaftlern und Publizisten mit.

Die Jury der sprachkritischen Aktion hat am 12. Januar in Darmstadt zwei Wörter gekürt. Die Unwörter des Jahres sind "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften". Dominierendes Thema der 1.826 eingereichten Einsendungen mit 625 unterschiedlichen Vorschlägen sei die COVID-19-Pandemie gewesen. 75 Wörter entsprachen einem der vier Unwort-Kriterien. 

"Absonderung", "Systemling", "Wirrologen" oder "Grippchen" sind unter anderem nach Angaben der Jury zum Thema COVID-19-Pandemie eingegangen. Am häufigsten wurden die Wörter "systemrelevant" (180) und "Querdenker" (116) eingereicht. Im Zusammenhang mit Migration wurden die Begriffe "Abschiebepatenschaft", "Ankerkinder" und "Migrationsabwehr" vorgeschlagen.

Die sprachkritische Aktion "Unwort des Jahres" will mit ihrer alljährlichen Aktion seit 1991 auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam machen und so sensibilisieren. Dabei werden Wörter gerügt, die gegen die "Prinzipien der Menschenwürde" und "Demokratie" verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren, heißt es bei der sprachkritischen Aktion. Reine Schimpfwörter zählen allerdings nicht.

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