Nach Pfizer/BioNTech-Impfung: Mehrere COVID-19-Fälle in Seniorenpflegeeinrichtungen

Rund eine Woche nachdem sie die erste Dosis des Pfizer/BioNTech-Impfstoffs erhalten hatten, erkrankten in zwei Altersheimen mehrere Personen an COVID-19. Die Ursache ist bislang unklar. Nach Aussage des Paul-Ehrlich-Instituts gibt es jedoch verschiedene Erklärungsansätze.

In zwei Seniorenpflegeeinrichtungen in den fränkischen Orten Küps und Stockheim ist es nach der Impfung von Bewohnern und Mitarbeitern zum Ausbruch von COVID-19 bei mehreren der Geimpften gekommen. In Küps waren insgesamt 13 Personen betroffen, in Stockheim drei. Man sei zunächst davon ausgegangen, die beobachteten Symptome wie Fieber und Husten wären eine Nebenwirkung der Impfung, sagte die Leiterin der Einrichtung in Küps Silvia Meusel dem Internetportal inFranken.de.

Anschließend durchgeführte Testungen mit Positiv-Ergebnis sowie die Rücksprache mit dem Gesundheitsamt und der impfenden Arztpraxis hätten jedoch ergeben, dass es sich um Erkrankungen aufgrund von SARS-CoV-2 handelt. Fast alle betroffenen Personen hatten etwa eine Woche zuvor ihre erste Impfung mit dem Impfstoff von Pfizer und BioNTech erhalten.

Darüber, warum die Erkrankungen trotz Impfung auftraten, wollte Meusel im Gespräch mit inFranken.de nicht spekulieren. Nach Aussage der Pressesprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) Susanne Stöcker gibt es jedoch mehrere Erklärungsmöglichkeiten. Eine davon sei, dass das Virus bereits vor der Impfung im Körper gewesen sein könnte. Da der Impfstoff prophylaktisch – also vorbeugend – wirke, habe er eine Erkrankung nicht verhindern können. Stöcker führte aus:

"Wenn Menschen in dem Altenpflegeheim eine Woche nach der Impfung positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, kann es durchaus sein, dass sie sich bereits vor der Impfung infiziert haben. Da es sich um eine prophylaktische Impfung handelt, nicht um eine therapeutische Impfung, könnte sie dann keine Schutzwirkung mehr entfalten."

Ebenso sei denkbar, dass die betroffenen Personen zum Kreis derer gehörten, bei denen der Impfstoff nicht wirke. Der Hersteller beziffert die Wahrscheinlichkeit eines vollständigen Impfschutzes auf 95 Prozent. Rein statistisch böte die Impfung also für fünf Prozent der Geimpften keinen vollständigen Schutz.

Als dritte Möglichkeit nennt die Institutssprecherin die Möglichkeit, dass der Impfstoff seine Wirkung noch nicht habe entfalten können. Dies sei erst sieben Tage nach Verabreichung der zweiten Dosis vollständig gegeben. Die erste Dosis liefere lediglich einen Teilschutz. Und auch hier könne es sieben Tage dauern, bis dieser einsetze. Stöcker führte aus:

"Vorher mag es einen Teilschutz geben, aber innerhalb von sieben Tagen nach der ersten Impfung kann man noch nicht davon ausgehen, geschützt zu sein."

In den beiden Seniorenpflegeeinrichtungen war die zweite Impfung ursprünglich für Ende Januar geplant. Bislang sei jedoch noch nicht bekannt, ob und "unter welchen Sicherheitsvorkehrungen" die zweite Dosis geimpft werden könne, so inFranken.de.

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