Bundesregierung: Herstellung des russischen Impfstoffs in der EU unter einer Bedingung möglich

Die Herstellung von Corona-Impfstoffen in der EU ist nur nach der Zulassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) möglich. Darauf wies die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer hin. Zuvor hatten Bundeskanzlerin Merkel und Russlands Präsident Putin eine gemeinsame Herstellung von Corona-Impfstoffen besprochen.

"Wenn es darum geht, dass Produktionskapazitäten in Europa erschlossen werden für den russischen Impfstoff, geht das nur, wenn dieser Impfstoff bei der EMA zugelassen ist", sagte Ulrike Demmer auf der Bundespressekonferenz am Mittwoch in Berlin. Der Vertreter des Gesundheitsministeriums, Sebastian Gülde, konnte nicht bestätigen, ob ein Antrag für die Zulassung von Sputnik V in der EU vorliegt und leitete die Frage an die EMA weiter.

Am Vortag hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin bei einem Telefonat eine gemeinsame Herstellung von Corona-Impfstoffen in der COVID-19-Pandemie besprochen. Wie der Kreml mitteilte, wurde vereinbart, die Kontakte zu diesem Thema zwischen den Gesundheitsministerien beider Länder und anderer Behörden fortzusetzen. Details wurden zunächst nicht genannt. Ein Regierungssprecher in Berlin bestätigte, dass es bei dem Gespräch um die Bekämpfung der Pandemie gegangen sei.

Die Bundeskanzlerin habe im Gespräch mit Putin deutlich gemacht, dass sie für eine bilaterale Zusammenarbeit mit dem Zweck, Produktionskapazitäten in Europa zu ermöglichen, offen sei, fügte Ulrike Demmer hinzu.

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