Markus Söder plädiert für Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar

Am Dienstag will Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten aller Bundesländer die Corona-Situation besprechen. Ein Thema soll dabei sein, ob der aktuelle Lockdown nach dem 10. Januar fortgesetzt werden soll. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist dafür.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat der Bild am Sonntag ein Interview gegeben, in dem er sich für eine Verlängerung der bislang bis zum 10. Januar befristeten Corona-Beschränkungen ausspricht:

"Der Lockdown muss bis Ende Januar verlängert werden. Vorschnelle Lockerungen würden uns wieder weit zurückwerfen."

Der CSU-Politiker begründet dies mit den "noch viel zu hohen" COVID-19-Fallzahlen, wobei die Auswirkungen von Weihnachten und Silvester noch gar nicht absehbar seien. Söder weist dabei darauf hin, dass das österreichische "Modell Auf-zu-auf-zu" nicht funktionierte:

"Wir müssen konsequent bleiben und dürfen nicht wieder zu früh aufgeben. Das war die Schwäche der Corona-Politik in Deutschland: zu spät begonnen und zu früh aufgehört."

Bayerns Ministerpräsident plädiert auch für eine längere Schließung von Kitas und Schulen sowie für eine angepasste Ferienplanung. Er argumentiert, die Verbreitung des Coronavirus auch in der Schule stattfinde, wobei die Gefahr gerade nach den Ferien am höchsten sei:

"Es wäre angesichts der hohen Infektionszahlen verantwortungslos, Lehrer und Schüler einfach wieder komplett in die Schulen zu schicken."

Dabei solle aber die Qualität der Bildung erhalten werden, ohne einen zusätzlichen Stress für die Schüler aufzubauen. Söder zufolge werde das kein normales Schuljahr werden, aber auch kein verlorenes Jahr.

Darüber hinaus fordert der CSU-Politiker eine schnellere und trotzdem gründlich geprüfte Zulassung von neuen Impfstoffen – "ähnlich wie in Großbritannien". Söder bedauert auch die Impfzurückhaltung und plädiert für mehr Impfungen, denn dann seien umso weniger Einschränkungen nötig:

"Der Zeitfaktor ist entscheidend. Wenn Israel, die USA oder Großbritannien uns beim Impfen weit voraus sind, werden sie davon auch wirtschaftlich einen Vorteil haben."

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