Robert Koch-Institut warnt: "Verreisen Sie nicht!"

Das Robert Koch-Institut ermahnt die Bevölkerung zwei Tage vor Weihnachten, Kontakteinschränkungen einzuhalten und nicht zu verreisen. Man solle, wenn überhaupt, wenige Personen treffen und "möglichst draußen". Die Lage mit dem mutierten Coronavirus sei noch "unklar".

Das Robert Koch-Institut forderte auf seiner Pressekonferenz am 22. Dezember die deutsche Bevölkerung auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit die Zahl der Neuinfektionen sinke. Dazu gehöre auch, die Kontakte über Weihnachten auf das "absolute Minimum" zu reduzieren und nicht zu verreisen.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler appelliert:

"Ich bitte Sie eindringlich darum, die Tage zwischen den Jahren in Ruhe und wirklich nur im kleinsten Familienkreis zu verbringen. Bitte schränken Sie Ihre Kontakte auf das Nötigste ein. Verreisen Sie nicht!"

Die Bürger sollten nur so wenige Menschen wie nötig treffen. Wenn überhaupt, dann sollten sich "immer dieselben Menschen" treffen und "möglichst draußen".

Die Bevölkerung müsste sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts noch auf eine lange Zeit des Lockdowns einstellen. Die Situation verschlechtere sich weiter, und es werde noch mehrere Wochen dauern, bis die Fallzahlen zurückgingen. Besonders dramatisch sei die Situation in den Pflegeheimen, wo es in den letzten Tagen "viele Ausbrüche" von COVID-19 gab.

Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass sich die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutation des SARS-CoV-2 auch in Deutschland ausbreiten wird. Allerdings sei dies "nach aktuellem Stand noch nicht nachgewiesen". Wieler schätzte "die Wahrscheinlichkeit" aber "als sehr, sehr hoch ein". Unklar sei jedoch, ob das mutierte Virus dazu beitragen könne, dass die Infektionen steigen.

Wieler begrüßte die Zulassung des ersten Impfstoffs in der EU. Er mahnte aber auch, nicht leichtsinnig zu werden. Die Impfungen werden erst nach Weihnachten beginnen, und es werde lange dauern, bis ausreichend Menschen geimpft seien. Die Kontakteinschränkungen und Hygieneregeln müssten in den nächsten Monaten noch in Kraft bleiben.

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