Ein bundesweiter Lockdown wird nach Einschätzung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann schon vor Weihnachten kommen. "So wie es sich abzeichnet, wird der harte Lockdown vor Weihnachten kommen und nicht erst danach", sagte Kretschmann am Samstag beim Grünen-Landesparteitag in Reutlingen mit Verweis auf eine Corona-Schaltkonferenz mit anderen Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel. Dort sei am Samstagmorgen die Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Sonntag zur Corona-Krise vorbereitet worden.
Kretschmann betonte, die Menschen müssten sich darauf einstellen, dass schon nächste Woche das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben so weit wie möglich heruntergefahren werde.
Ähnlich äußerte sich Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD): Dieser sagte am Donnerstag, es zeichne sich ab, dass "es ab dem 20. doch erhebliche Einschnitte gibt" und der Einzelhandel "deutlich" heruntergefahren werde.
Der mögliche frühere Beginn des geplanten Lockdowns ist eine Umkehr. Noch am Mittwochabend sprach sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der ZDF-Sendung Markus Lanz für einen "kompletten Lockdown" von Weihnachten bis zum 10. Januar 2021 aus:
"Einfach mal alles runterfahren – von den Geschäften bis hin zu den Betriebsferien in vielen Unternehmen.
Nach einem Besuch in der Helios Klinik im erzgebirgischen Aue am Freitag erklärte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Samstag, dass eine "Umkehr der Haltung (zu den Anti-Corona-Maßnahmen) in großen Teilen der Bevölkerung" unumgänglich sei. Dafür müsse der Staat mit entsprechenden Maßnahmen vorgehen.
In Sachsen sollen Schule, Kitas und viele Geschäfte geschlossen werden. Von Montag an soll es auf allen öffentlichen Straßen und Plätzen eine Maskenpflicht geben.
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(rt/dpa)