Für 51 Prozent der Befragten war 2020 kein gutes Jahr. Aber 67 Prozent blicken mit Zuversicht auf das kommende Jahr. Das sind die Ergebnisse des aktuellen ARD-Deutschlandtrends, der am 11. Dezember im ARD-Morgenmagazin veröffentlicht wurde. Ermittelt wurden diese vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap.
Die Tagesschau argumentiert, dass die verhaltene Rückschau auf das Jahr erklärbar dadurch sei, dass dieses "stark durch die Corona-Pandemie geprägt ist". 2016 hätten noch 71 Prozent der Befragten angegeben, dass das Jahr ein "gutes" für sie war. Eine Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen zeigt, dass insbesondere die älteren Befragten (65 Jahre und älter) das Jahr negativ bewerteten – 57 Prozent hielten 2020 für "kein gutes Jahr".
Bei dem Jahresausblick äußert die Tagesschau:
"67 Prozent der Deutschen blicken mit Zuversicht auf das kommende Jahr, 31 Prozent sind eher beunruhigt."
Damit falle der Ausblick "etwas positiver" aus als 2018, wo 60 Prozent der Befragten sich "eher zuversichtlich" äußerten und 38 Prozent "eher beunruhigt". Deutlich zeigt sich eine signifikante Abhängigkeit von dem Einkommen der befragten Personen. Die Tagesschau schreibt: "Der Optimismus steigt mit dem verfügbaren Haushaltsnettoeinkommen". Auf die Frage nach "Zuversicht oder Beunruhigung" für das Jahr 2021 beantworteten die Befragten
- mit weniger als 1.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 53 Prozent Zuversicht
- mit weniger als 1.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 42 Prozent Beunruhigung
- mit 1.500 bis 3.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 67 Prozent Zuversicht
- mit 1.500 bis 3.500 Euro Haushaltsnettoeinkommen: 32 Prozent Beunruhigung
- mit 3.500 Euro und mehr Haushaltsnettoeinkommen: 71 Prozent Zuversicht
- mit 3.500 Euro und mehr Haushaltsnettoeinkommen: 27 Prozent Beunruhigung
Wie schon beim Jahresrückblick zeigt sich insbesondere bei den älteren Befragten eine deutliche negative Verschiebung. Während Befragte der Altersgruppe 18 bis 39 Jahre zu 75 Prozent mit Zuversicht auf 2021 blicken, betrachten bei den 65-Jährigen und älteren nur 61 Prozent der Befragten das kommende Jahr zuversichtlich.
Die Repräsentativität der Umfrage im Deutschlandtrend ist zweifelhaft: Befragt wurden 1.004 Personen in CATI-Verfahren (Computer Assisted Telephone Interview) – in Stichproben nach Zufallsverfahren. Damit lässt sich aber nur ein Teil der Bevölkerung erfassen. Ausgeschlossen sind diejenigen, die kein Telefon/Handy besitzen, nicht deutschsprachig telefonieren können, die keine Zeit für ein Telefonat haben oder dies aus datenschutzrechtlichen oder persönlichen Gründen ablehnen.
Mehr zum Thema - ARD-Deutschlandtrend: "Klare Mehrheit zu Impfung bereit" – Zahlen nicht so eindeutig