Lockdown "light" kostet deutsche Wirtschaft vermutlich 19 Milliarden Euro und 600.000 Arbeitsplätze

Der zweite Lockdown könnte die deutsche Wirtschaft den Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge mehr als 19 Milliarden Euro kosten. Weiterhin sind etwa 600.000 Arbeitsplätze gefährdet – sofern der Lockdown Ende November enden wird.

Der erste Lockdown hatte die deutsche Wirtschaft bereits hart getroffen. Doch auch der zweite Lockdown wird fatale Folgen für die Unternehmen haben. Wie die Welt am Sonntag berichtet, könnte der "Lockdown light" die deutsche Wirtschaft rund 19,3 Milliarden Euro kosten. Diese Zahlen wurden vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostiziert.

Am härtesten könnten laut DIW – wenig überraschend – die Gastronomie und das Hotelgewerbe betroffen sein: Die Einbußen für diese Branchen würden voraussichtlich 5,8 Milliarden Euro betragen. Damit würde der Verlust voraussichtlich 55 Prozent im Vergleich zu denselben Quartalen der Vorjahre betragen. Die Industrie muss mit einem Minus von 5,2 Milliarden Euro rechnen. In den Bereichen Sport, Kultur und Unterhaltung könnten sich die Verluste voraussichtlich auf 2,1 Milliarden Euro, im Handel auf 1,3 Milliarden Euro belaufen.

Auch in den Bereichen Unternehmensdienstleister, Logistikunternehmen und Kinobetreiber dürfte mit deutlichen Verlusten zu rechnen sein. Für das kommende Jahr erwartet der DIW zwar eine spürbare Erholung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Dies gelte "jedoch nur, wenn die zweite Infektionswelle gestoppt" werden könne.

Den Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge dürften der Wirtschaftseinbruch dramatische Auswirkungen haben, und zwar vor allem für sogenannte Arbeitnehmer. IW-Direktor Michael Hüther erklärte gegenüber der "Bild am Sonntag", dass ein "Lockdown light" bis Ende November das Bruttoinlandsprodukt um einen Prozentpunkt senken werde.

Demnach werden für dieses Jahr dadurch rund 591.000 Menschen ihren Job verlieren, im nächsten Jahr noch einmal 15.000 Menschen – vorausgesetzt, der Lockdown geht wie angekündigt zu Ende", erklärte Hüther.

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