Fall Peggy: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Wer die damals neunjährige Peggy Knobloch aus Oberfranken ermordet hat und wie sie genau zum Tode kam, können die Ermittler bis heute nicht klären. Das Mädchen war am 7. Mai 2001 auf ihrem Heimweg von der Schule verschwunden. Nun wird der Fall geschlossen.

Der Tatverdacht gegen einen Bestatter ließ sich nicht erhärten, teilte die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Donnerstag mit. Die Informationen reichen demnach nicht für eine Mordanklage aus. Andere Anklagepunkte wie Strafvereitelung seien verjährt und könnten nicht mehr zur Anklage gebracht werden.

Der spektakuläre Fall Peggy beschäftigt seit Jahren Ermittler und Öffentlichkeit. Das Mädchen war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Wochenlange Suchaktionen blieben ohne Erfolg. Im Juli 2016 wurden Teile ihres Skeletts in einem Wald bei Rodacherbrunn im thüringischen Saale-Orla-Kreis gefunden, knapp 20 Kilometer von ihrem Heimatort Lichtenberg im Landkreis Hof entfernt. Wie sie genau zu Tode kam, ist bis heute ungeklärt.

Der Bestatter Manuel S. aus dem Landkreis Wunsiedel hatte vor zwei Jahren zugegeben, das tote Mädchen mit seinem Auto in den Wald gebracht zu haben. Er bestritt jedoch, Peggy getötet zu haben. Das leblose Kind habe er damals von einem Bekannten an einer Bushaltestelle übernommen. Später widerrief der Bestatter sein Geständnis.

Im Laufe der Jahre gab es bei den Ermittlungen im Fall Peggy mehrere Verdächtige. Besonders bekannt wurde der Fall des geistig behinderten Mannes Ulvi K., den ein Gericht im Jahr 2004 für den Mord an Peggy verurteilte. Zehn Jahre später wurde er in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Zudem glaubten Ermittler, am Fundort von Peggys Skelett DNA-Spuren des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt entdeckt zu haben. Diese stellten sich später aber als Verunreinigung eines Geräts der Spurensicherung heraus.

 

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