Die tödliche Messerattacke auf zwei Touristen am 4. Oktober in Dresden hat möglicherweise einen extremistischen Hintergrund. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat die Ermittlungen gegen einen 20 Jahre alten Syrer übernommen, der am Dienstagabend gefasst worden war. Es stehe ein islamistisch motivierter Tatverdacht im Raum, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwoch mit.
Der 20-jährige Syrer war zuvor bereits wegen Anleitung "zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat" zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem sah es das Gericht damals als erwiesen an, dass der abgelehnte Asylbewerber Mitglieder für den "Islamischen Staat" (IS) angeworben hatte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden sei der Beschuldigte erst am 29. September nach vollständiger Verbüßung seiner Jugendstrafe aus der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen entlassen worden. Derzeit stand er demnach unter Führungsaufsicht. Er sei aktuell im Besitz einer Duldung nach dem Aufenthaltsgesetz. In Deutschland lebt er seit 2015.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Dresden heute Haftbefehl gegen den 20-Jährigen erlassen. Ihm werden Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Die Attacke geschah am 4. Oktober im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt, direkt neben dem Kulturpalast. Die zwei Touristen im Alter von 53 bzw. 55 Jahren seien nach Angaben der Polizei über die Schloßstraße gelaufen, als sie angegriffen wurden. Der Mann habe mit einem Messer auf sie eingestochen. Der 55-Jährige aus Krefeld verstarb noch am Abend im Krankenhaus. Sein 53-jähriger Begleiter aus Köln überlebte die Attacke. Er musste mehrere Tage lang in einer Dresdner Klinik behandelt werden.
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