Deutsche Polizei betrachtet 91 Rückkehrer aus Syrien und dem Irak als "Gefährder"

Die deutsche Polizei stuft 91 islamistische Rückkehrer aus Syrien und dem Irak als sogenannte Gefährder ein. Insgesamt weiß das Bundeskriminalamt von 355 islamistischen Kämpfern, die seit dem Jahr 2012 aus Syrien und dem Irak nach Deutschland zurückgekehrt sind.

Als "Gefährder" bezeichnen die deutschen Sicherheitsbehörden Menschen, denen sie schwerste politisch motivierte Gewalttaten bis hin zum Terroranschlag zutrauen. Als solche stuft die Polizei derzeit 91 islamistische Rückkehrer aus Syrien und dem Irak ein. Weitere 66 Menschen sind mit Stand vom 28. September als "relevante Personen" geführt worden – das heißt als Menschen, die innerhalb der Szene etwa Führungspersonen sind oder logistische Hilfe leisten. 

Wie aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an die AfD-Fraktion im Bundestag hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, weiß das Bundeskriminalamt insgesamt von 355 islamistischen Kämpfern, die seit dem Jahr 2012 aus Syrien und dem Irak nach Deutschland zurückgekehrt sind. Insgesamt 109 Islamisten befanden sich nach Erkenntnissen des BKA Ende September in Gewahrsam in Syrien, weitere zehn im Irak. 266 der Ausgereisten kamen demnach in Syrien und dem Irak ums Leben. Im Juni zählte die Bundesregierung noch 61 zurückgekehrte islamistische Gefährder, bezog sich damit aber nur auf Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat". Stand von Mitte Juni waren in den Irak und nach Syrien mehr als 1.070 Islamisten ausgereist. Zu etwa der Hälfte lagen demnach konkrete Anhaltspunkte vor, dass sie für islamistische Gruppierungen kämpften oder diese unterstützten. (dpa)

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