Charité: Alexei Nawalny aus stationärer Behandlung entlassen

Die Berliner Charité hat den russischen Oppositionellen Alexei Nawalny am Dienstag aus der stationären Behandlung entlassen. Das teilte die Klinik am Mittwochmorgen mit. Die Ärzte halten eine vollständige Genesung Nawalnys für möglich.

Die Berliner Charité hat den russischen Oppositionellen und Blogger Alexei Nawalny bereits gestern aus der stationären Behandlung entlassen. Das erklärte das Krankenhaus am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung.

In der Erklärung heißt es:

Der Gesundheitszustand des Patienten hat sich soweit gebessert, dass die akutmedizinische Behandlung beendet werden konnte. Alexei Nawalny wurde insgesamt 32 Tage in der Charité behandelt, davon 24 Tage auf einer Intensivstation. Die behandelnden Ärzte halten auf Grund des bisherigen Verlaufs und des aktuellen Zustandes des Patienten eine vollständige Genesung für möglich. Eventuelle Langzeitfolgen der schweren Vergiftung können aber erst im weiteren Verlauf beurteilt werden.

Auch auf Twitter verbreitete das Krankenhaus, dessen Stammhaus in Berlin-Mitte auf ein vor über 300 Jahren eingerichtetes Pesthaus zurückgeht, den Hinweis auf die Pressemitteilung und teilte dort weiter mit, die öffentliche Mitteilung zum Gesundheitszustand von Alexei Nawalny sei im Einvernehmen mit ihm und seiner Ehefrau erfolgt. In welchem der vier Klinikkomplexe der Berliner Charité die Entlassung erfolgte, war nicht zu entnehmen.

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Der oppositionelle Politiker und Blogger war am 20. August auf einem Inlandsflug in Russland ins Koma gefallen. Zunächst wurde er in einem Krankenhaus in Omsk behandelt. Die Ärzte stellten bei ihm eine Stoffwechselstörung fest und konnten keine Giftsubstanzen in seinem Körper nachweisen. Anschließend wurde Nawalny auf Drängen seiner Familie und Anhänger in die Berliner Universitätsklinik Charité verlegt.

Nach Angaben der deutschen Bundesregierung wurde Nawalny "zweifelsfrei" mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Russland wies wiederholt die Unterstellung zurück, staatliche russische Stellen seien in die angebliche Vergiftung involviert, und forderte Berlin auf, die dem Patienten entnommenen Proben zu teilen.

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