Die Bundeswehr wird weiblicher: Anpassung der Dienstgradbezeichnungen

Aus Frau Major wird in dieser Legislaturperiode Frau Majorin. Die Bezeichnungen werden angepasst. Damit der Übergang zu mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in der Bundeswehr reibungslos verläuft, ist eine Übergangszeit von einem Jahr vorgesehen.

Der Frauenanteil bei der Bundeswehr liegt derzeit bei rund 12 Prozent. Vor fast 20 Jahren wurde es Frauen in Deutschland ermöglicht, Karriere bei der Bundeswehr zu machen. Damit auch die letzten Hürden der Ungleichheit zwischen Mann und Frau beseitigt werden, entschied man sich, einige Dienstgradbezeichnungen anzupassen, andere werden in ihrer ursprünglichen Form beibehalten. So soll es bei Oberst und Hauptmann bleiben. Bislang wurde dem Dienstgrad der Begriff Frau vorangestellt. 

Neu eingeführt hingegen werden Majorin, Feldwebelin, Oberstleutnantin, Brigadegeneralin und Bootsfrau. Beschlossen wurden die Anpassungen in einer vertraulichen Runde im Bundesministerium Anfang Juli, so die Zeitung Welt und berichtet von einem Gesprächsprotokoll, das von Staatssekretär Gerd Hoofe und zwei Abteilungsleitern abgesegnet wurde. Am 15. September wird Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ein Entscheidungspapier erhalten. Ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen sah von derartigen Änderungen ab, da die Mehrheit der Frauen in der Bundeswehr keine Beanstandungen an den bisherigen Bezeichnungen der Dienstgrade hegte. 

Kramp-Karrenbauer sagte bei einem Besuch israelischer Soldaten in Erinnerung an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972: 

Wenn es darum geht, welche Rollen Frauen in einer Armee spielen können, sind uns die Israelis meilenweit voraus. Wir haben die Bundeswehr erst seit 2000 in allen Waffengattungen auch für die Frauen geöffnet, insofern haben wir einen enormen Nachholbedarf. 

In den sozialen Netzwerken wird unter dem Hashtag "#Gendergaga" über die Änderungen diskutiert und darüber gerätselt, wie künftig der Plural zu Oberstleutnantin heißen könnte.