Laut NRW-Gesundheitsminister war Lockdown im März ein Fehler – Was sagt Bundesregierung?

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat letzte Woche erklärt: "Wenn wir Mitte März das gewusst hätten, was wir jetzt wissen, hätten wir nicht so einen Lockdown gemacht." RT fragte auf der Bundespressekonferenz, ob die Bundesregierung diese Einschätzung teilt.

Am 20. August antwortete der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, im Rahmen der ZDF-Talkshow maybrit illner auf die Frage, ob er mit einer "zweiten Welle" rechne und wie er diesmal darauf reagieren würde, wie folgt:

Ich glaube, wenn wir Mitte März das gewusst hätten, was wir jetzt wissen, hätten wir nicht so einen Lockdown gemacht, wie wir ihn gemacht haben. Ich habe damals wirklich nicht gewusst, wie viele Intensivbetten ich in Nordrhein-Westfalen wirklich habe. Darüber gab es keine Statistik.

Der Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, der ebenfalls an der Talkrunde teilnahm, bejahte die Einschätzung des NRW-Gesundheitsministers:

RT wollte auf der Bundespressekonferenz wissen, ob die Kanzlerin und das Bundesgesundheitsministerium die Einschätzung des NRW-Gesundheitsministeriums teilen. Regierungssprecher Steffen Seibert hinterfragte zunächst indirekt die Echtheit der Aussage, erklärte dann aber:

Ich kann hier auf diesen kurzen Satz hin keinen Kommentar abgeben, außer dass ganz grundsätzlich gilt, dass niemand nicht in der Politik, nicht in der Wirtschaft, nicht in der Verwaltung, nicht in der Gesellschaft Erfahrung mit einer Pandemie dieser Art hat und dass das ein permanenter Lernprozess für alle Beteiligten ist. Dazu hat sich die Bundesregierung auch immer bekannt.

Der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums wollte sich gar nicht zu den Aussagen äußern: