Immer mehr Menschen in Deutschland ohne Krankenversicherung

Das Statistische Bundesamt hat Ergebnisse aus der Befragung des Mikrozensus 2019 veröffentlicht. Innerhalb von vier Jahren stieg die Zahl von 79.000 Menschen ohne Krankenversicherung auf 143.000. Vor allem die neuen Bundesländer verzeichnen einen Anstieg.

In Deutschland gibt es immer mehr Menschen ohne Krankenversicherung. Waren es 2015 noch 79.000 Betroffene, so gab es im vergangenen Jahr 143.000 Menschen ohne Krankenversicherung im Land. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte Ergebnisse aus der Befragung des Mikrozensus 2019 zum Krankenversicherungsschutz. Der Mikrozensus ist eine repräsentative Befragung von Haushalten in Deutschland. Jährlich nimmt rund ein Prozent der Bevölkerung an der Befragung teil. Die Fragen zur Krankenversicherung werden alle vier Jahre erhoben.

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In den ostdeutschen Bundesländern hat sich die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung sogar mehr als verdoppelt. In Westdeutschland sind es 117.000, in den neuen Bundesländern 26.000 ohne Versicherung. Demnach waren im vergangenen Jahr insgesamt 78,94 Millionen Deutsche krankenversichert.

Die Linke-Sozialpolitikerin Sabine Zimmermann forderte die Bundesregierung auf, das Recht auf medizinische Versorgung zu gewährleisten. Konkret schlug sie die sofortige Einrichtung eines Fonds vor, um die Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherung zu finanzieren. Freiwillig Versicherte wie etwa Selbstständige mit geringen Einkünften müssten bei den Beitragszahlungen stärker entlastet werden.