"BVG folgt politischen Parolen" – Kritik an Umbenennung des Berliner U-Bahnhofs "Mohrenstraße"

An der Umbenennung des U-Bahnhofs "Mohrenstraße" gibt es Kritik. Der Sprecher einer Bürgerinitiative erklärte im Gespräch mit RT Deutsch, dass die BVG damit nur politischen Parolen folge und den tatsächlichen historischen Hintergrund des Namens ignoriere.

Der Berliner U-Bahnhof "Mohrenstraße" soll bis Ende des Jahres umbenannt werden. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) begründeten die Umbenennung in einer Mitteilung vom Freitag so:

Aus Verständnis und Respekt für die teils kontroverse Debatte um den Straßennamen hat die BVG sich nun entschieden, ihn nicht weiter für die Benennung des U-Bahnhofs zu verwenden. Als weltoffenes Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber der Hauptstadt lehnt die BVG jegliche Form von Rassismus oder sonstiger Diskriminierung ab.

Künftig soll die Station der U-Bahnline 2 den Namen der angrenzenden Glinkastraße tragen. Diese ist nach dem russischen Komponisten Michail Iwanowitsch Glinka (1804-1857) benannt.

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Die Bürgerinitiative "Pro Mohrenstraße" befasst sich seit Jahren mit der Historie des Namens. Der lose Zusammenschluss aus etwa 60 Anwohnern und Gewerbetreibenden existiert seit 2014 und hat das Ziel, den wahren geschichtlichen Hintergrund darzustellen. Dieser sei nämlich nicht rassistisch, erklärte Sprecher Bodo Berwald im Telefoninterview RT Deutsch.

Gerne hätten wir zu diesem Thema auch mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e. V. gesprochen. Doch deren Pressesprecher ließ den Interviewtermin ohne Rückmeldung verstreichen und erklärte später, nicht mit RT Deutsch sprechen zu wollen.