Jetzt ist es beschlossene Sache: Pentagon bereitet Teilabzug aus Deutschland vor

Selbst als US-Präsident Donald Trump bestätigt hatte, dass die Berichte eines möglichen Teilabzugs der US-Streitkräfte aus Deutschland korrekt sind, hoffte man hierzulande, dass es eine leere Drohung bleibt. Jetzt wurde ein entsprechender Plan des Pentagons genehmigt.

Bereits am Montag fand ein hochrangiges Treffen zwischen Donald Trump, Verteidigungsminister Mark Esper und Generalstabschef Mark Milley im Weißen Haus statt, wo über die konkrete Umsetzung des vom Pentagon ausgearbeiteten Plans gesprochen wurde.

Gestern folgte dann die Bestätigung durch einen Pentagonsprecher, dass der Präsident den Plan für den Teilabzug aus Deutschland genehmigt habe. Man wolle nun in den kommenden Wochen den Kongress über Details informieren und dann auch das von den USA dominierte transatlantische Militärbündnis NATO.

Demnach bleibt es dabei, dass die Gesamtzahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten von derzeit rund 34.500 auf 25.000 reduziert werden soll. Ein genauer Zeitpunkt bis wann der Teilabzug abgeschlossen sein soll, wurde nicht genannt. 

Im Kongress regt sich hingegen überparteilicher Widerstand gegen solche Pläne. Mit verschiedenen Gesetzesvorlagen versuchen Kongressabgeordnete beider Parteien, den Plänen des Präsidenten die Finanzierung zu entziehen. Immer wieder wird auch davor gewarnt, dass eine Truppenreduktion in Deutschland und in Europa generell Russland in die Hände spielen würde, das versuche, die NATO zu spalten. Belege für diese Behauptungen bietet freilich keiner der Politiker.

Offensichtlich teilt auch das Verteidigungsministerium in Washington diese Sorge nicht. Wie der Sprecher am Dienstag (Ortszeit) weiter ausführte, würde genau das Gegenteil des befürchteten Ergebnisses eintreten. Die NATO würde damit nicht geschwächt, sondern gestärkt. Auch die USA selbst würden durch die "strategische Flexibilität" der US-Truppen in Europa gestärkt, der Teilabzug habe demnach keinerlei Auswirkungen auf die "Abschreckung" Russlands, ergänzte er.

In Deutschland wird außerdem befürchtet, dass eine weitere Truppenreduktion auch negative wirtschaftliche Auswirkungen an den betroffenen Standorten nach sich ziehen werde. Welche das im Detail sein könnten, ist nicht bekannt. 

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