Wird Berlin zum Mekka der Salafisten-Szene in Deutschland?

Der Berliner Verfassungsschutz sieht in seinem Bericht für das Jahr 2019 eine starke Zunahme der salafistischen Aktivitäten in der Bundeshauptstadt. Die Agitation der Extremisten erfolge allerdings immer weniger öffentlich und dafür stärker im Verborgenen.

Laut Erkenntnissen des Berliner Verfassungsschutzes verlagern Islamisten aus den ostdeutschen Ländern ihre Aktivitäten zunehmend in die Bundeshauptstadt. Der Leiter des Berliner Verfassungsschutzes, Michael Fischer, erklärte am Mittwoch, dass die salafistische Szene in Berlin anziehend wirke.

Auch wenn sich der Rückzug der Szene ins Private fortsetze, sei die Demokratie weiter enorm bedroht, so Fischer. Berlin stehe weiter im Zentrum des islamistischen Terrorismus. Der Ausschuss für Verfassungsschutz des Abgeordnetenhauses diskutierte den Jahresbericht der Verfassungsschützer für 2019.

Dem Bericht zufolge kommt der Verfassungsschutz auf 2.170 Islamisten in Berlin. Das sind 180 mehr als noch in 2018. Dabei habe mit 1.140 die Zahl der Salafisten deutlich zugenommen – 2018 waren es 1.020. Laut Fischer seien sie nur noch an Informationsständen öffentlich sichtbar, wo es aber um verdeckte Anwerbungsversuche gehe. Offene islamistische Agitation hingegen sei nicht registriert worden.

Salafistisches Gedankengut werde vielmehr im Verborgenen und in kleinen Gruppen ausgetauscht, nicht mehr vornehmlich in Moscheen, sagte Fischer weiter. Laut dem Bericht sind zehn Prozent der etwa 100 Berliner Moscheen weiterhin eine Plattform für Vorträge und Treffpunkte, so etwa die Al-Nur Moschee in Neukölln, die As-Sahaba Moschee im Wedding und die Ibrahim-al-Khalil-Moschee in Tempelhof.