Waffen, Drogen und Fantasiewährungen: Erneut Razzia bei Reichsbürgern

Bei einer Razzia in Baden-Württemberg und Hessen wurden große Mengen an Waffen, gefälschten Dokumenten, Blankoformularen und Rauschgift gefunden. Unter den Beschuldigten sind Angehörige der Reichsbürgerorganisationen "Republik Baden" und "Freier Volksstaat Württemberg".

Die deutschen Sicherheitsbehörden sind erneut gegen mutmaßliche Reichsbürger vorgegangen: Bei einer Razzia wurden am Mittwoch 25 Wohnungen in Baden-Württemberg und Hessen durchsucht, wie das Landeskriminalamt in Stuttgart mitteilte. Die Anklagebehörden in Karlsruhe und Stuttgart werfen 34 Beschuldigten unter anderem gewerbsmäßige Urkundenfälschung und Sachbeschädigung vor.

Sie sollen Reisepässe, Führerscheine und Staatsangehörigkeitsurkunden gefälscht und massenhaft Faxnachrichten an Behörden versandt haben, in denen die Existenz des Staates geleugnet wird. Auch Präge- und Beschriftungsgeräte zur Erstellung von Fantasiedokumenten fanden die Ermittler. Zudem berichteten die Behörden von hohen Bargeldsummen, darunter 10.000 Silberschillinge.

Bei den Beschuldigten handele es sich um Führungsmitglieder und Angehörige der Reichsbürgerorganisationen "Republik Baden" und "Freier Volksstaat Württemberg" sowie ihrer Dachorganisation "Staatenbund Deutsches Reich", hieß es. Sogenannte Reichsbürger sprechen dem Grundgesetz und den deutschen Behörden die Legitimität ab und gelten teils als sehr gewaltbereit.

Entsprechend stellten die Ermittler Waffen unterschiedlichster Art sicher: Pfeil und Bogen, Macheten, Zwillen mit Stahlkugeln, Kurzwaffen, Schusswaffenmunition und eine Armbrust mit Zielfernrohr. Eine Person verfügte über 200 Messer mit feststehender Klinge, 190 Äxte sowie 520 Klapp- und Einhandmesser. In einer Wohnung entdeckten die Ermittler eine Marihuana-Plantage, auch Amphetamine wurden in "größeren Mengen" beschlagnahmt.

(dpa/ rt deutsch)

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