Indien verbietet Verkauf von E-Zigaretten

Die indische Regierung hat den Verkauf, die Produktion, den Import und die Bewerbung von E-Zigaretten verboten. Diese würden besonders für junge Menschen zunehmend ein Gesundheitsrisiko darstellen, erklärte die indische Finanzministerin Nirmala Sitharaman.

"Berichten zufolge gibt es einige Leute, die wahrscheinlich damit anfangen, weil E-Zigaretten als cool erscheinen", sagte die Ministerin. Ihr zufolge sterben in Indien jedes Jahr über 900.000 Menschen an den Folgen von Krankheiten, die durch Tabak verursacht werden. Auch würden Daten aus den USA zeigen, dass E-Zigaretten Rauchern nicht generell helfen würden, sich vom Tabak zu entwöhnen, wie Hersteller oft versprechen.

Wer gegen das Verbot verstößt, muss künftig mit einer Geldstrafe von umgerechnet rund 1.271 Euro oder bis zu einem Jahr Gefängnisstrafe rechnen. Wer mehrfach gegen das Verbot verstößt, kann mit einer Geldstrafe von mehr als 6.300 Euro und bis zu drei Jahren Haft rechnen.

Auch mehrere Bauernvereinigungen in Indien hatten ein Verbot von E-Zigaretten gefordert. Indien ist nach China der zweitgrößte Tabakkonsument der Welt und der drittgrößte Tabakhersteller. Schätzungen zufolge sind in Indien 45,7 Millionen Menschen von der Tabakindustrie abhängig, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums sind E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten zwar "sehr wahrscheinlich deutlich weniger schädlich", dennoch keinesfalls harmlos. "Nichtraucher sollten E-Zigaretten wegen der unbekannten langfristigen Auswirkung auf die Gesundheit nicht verwenden", mahnt das Zentrum.

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