Kriminelle stehlen mithilfe von KI-Technologie 220.000 Euro von britischem Firmenkonto

Cyberkriminelle haben mithilfe von KI-Technologie die Stimme eines Geschäftsmannes imitiert und 220.000 Euro von seinem Firmenkonto gestohlen. Sicherheitsexperten zufolge könnte dies das erste Cyberverbrechen sein, dass mit Hilfe von KI-Stimmennachahmung verübt wurde.

Wie das Wall Street Journal berichtet, ereignete sich der Vorfall im März 2019. Die Kriminellen nutzten die KI-Technologie, um die Stimme vom Geschäftsführer der deutschen Muttergesellschaft eines ungenannten britischen Energieunternehmens zu imitieren. Die Verbrecher riefen einen hochrangigen Mitarbeiter der britischen Firma an und forderten ihn auf, eine Geldsumme sofort auf ein Bankkonto in Ungarn zu überweisen.

Der Mitarbeiter hörte die imitierte Stimme seines Chefs, erkannte seinen deutschen Akzent und die Stimmlage. Er hatte keine Zweifel, dass es sich bei dem Anrufer um seinen Vorgesetzten handelte und überwies das Geld. Dieses wurde umgehend nach Mexiko weiter überwiesen. Ermittlern gelang es bislang nicht, das Geld weiter zu verfolgen oder einen Verdächtigen festzustellen.  

Polizei und Cybersicherheit-Experten warnten bereits davor, dass künstliche Intelligenz und Deep Fakes bei automatisierten Cyberangriffen benutzt werden könnten.

Philipp Amann, Mitarbeiter beim Europäischen Zentrum zur Bekämpfung der Cyberkriminalität, sagte, dies sei der erste registrierte Kriminalfall solcher Art in Europa. Er betonte, dass Kriminelle vermehrt diese Technologie einsetzen könnten.

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