Extremwetter schädigt australische Korallen, Mangroven und Seegras

Extreme Wetterphänomene haben den Ökosystemen an Australiens Küsten in der letzten Zeit schwer zugesetzt. Nach Angaben der Forscher wird der Klimawandel durch Zyklone und Hitzewellen noch verschärft. Viele Organismen können sich nicht an die neuen Bedingungen anpassen.

Hitzewellen im Meer, schwere Regenfälle durch tropische Stürme sowie Zyklone und Dürren hätten Korallen-, Seetang-, Mangroven- und Seegrasbestände grundlegend verändert, heißt es in einer Studie der staatlichen australischen Wissenschaftsbehörde CSIRO. Einige dieser Veränderungen seien potenziell unumkehrbar, andere könnten bestenfalls im Laufe mehrerer Jahrzehnte rückgängig gemacht werden.

Laut der im Journal Frontiers in Marine Science veröffentlichten Studie seien 2011, 2013, 2016 und 2017 durch marine Hitzewellen Korallenbleichen in zum Teil überlappenden Regionen vor West- und Nordaustralien ausgelöst worden. Bei einer Bleiche stoßen die Korallen winzige Algen ab, die ansonsten mit ihnen in einer Symbiose leben. Zurück bleibt das helle Korallenskelett.

Die Länge der Küste, die im vergangenen Jahrzehnt von extremen Klimaereignissen betroffen war, beträgt mehr als 8.000 Kilometer", sagte der Hauptautor der Studie, Russ Babcock.

Dies sei ein Vierfaches der Küstenlänge, die von der 2010 durch die Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko ausgelösten Ölpest betroffen gewesen sei.

Nach Angaben der Forscher wird der vom Menschen verursachte Klimawandel durch extreme Klimaphänomene wie Zyklone und Hitzewellen, die immer häufiger auftreten und intensiver werden, noch verschärft. Die meisten Meeresorganismen und -lebensräume könnten sich nicht an die sich schnell verändernden Bedingungen anpassen.

Die Forscher haben schon Methoden entwickelt, um Korallenlaich zu fangen, ihn in Aquakultur aufzuziehen und dann in zerstörten Riffen zu verteilen. Das könne zwar kurzzeitig helfen, aber langfristig müsse der Treibhausgasausstoß reduziert werden, fordern sie. (dpa)

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