Nach 46 Jahren Haft: Unschuldig Verurteilter bekommt 1,5 Millionen US-Dollar Entschädigung

Ein US-Amerikaner, der für ein Verbrechen, das er nicht begangen hate, 46 Jahre im Gefängnis saß, soll nun vom Staat anderthalb Millionen US-Dollar Entschädigung bekommen. Das bestätigte die Generalstaatsanwältin von Michigan, Dana Nessel, am Freitag.

Richard Phillips wurde im Oktober 1972 wegen Mordes schuldig gesprochen. Er insistierte aber immer darauf, dass er unschuldig sei. Erst nachdem ein anderer Mann seine Schuld eingestanden hatte und das auch bewiesen werden konnte, wurde Phillips rehabilitiert und freigelassen.

Nun soll er 50.000 US-Dollar für jedes Jahr in Haft bekommen, insgesamt etwa 1,5 Millionen. Diese Summe wird auch nicht mit Steuern belegt, Philips bekommt seine Entschädigung in voller Höhe ausgezahlt.

Der 73-Jährige stellte damit einen einzigartigen Rekord auf, denn kam damit wohl als Unschuldiger frei, der zuvor am längsten hinter Gittern saß. Während seiner Haft begann Phillips zu malen, um die Einsamkeit zu bekämpfen, wie er selbst sagte. "Das war etwas, um meinen Verstand zu beschäftigen". Er begann mit Glückwunschkarten, die er an andere Häftlinge verkaufte. Seine Aquarellmalerei spricht oft über solche Themen wie Hoffnung und Überleben.

Sogar seine Werke werden jetzt für Tausende von Dollars verkauft, in erster Linie wohl deswegen, weil er fast ein halbes Jahrhundert in Haft verbrachte. Aber Phillips sagt, dass es keine Zeit für Selbstmitleid gab. "Ich werde okay sein, egal ob sie mir Entschädigung zahlen oder nicht".

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