Melkst du noch oder vernetzt du schon? 5G an britischen Kühen getestet

Während in Deutschland über den Aufbau von 5G noch diskutiert wird, haben mehrere britische Kühe die Technologie bereits buchstäblich am eigenen Leib erfahren. Die Halsbänder und Ohrmarken mit einer 5G-Verbindung kontrollieren das Melksystem und sollen für die Tiere harmlos sein.

Die Landwirtschaft soll zu einem der wichtigsten Einsatzgebiete für 5G-Anwendungen werden. Das Unternehmen Cisco, das die Netzwerkinfrastruktur für die aufkommende Technologie entwickelt, hat im Rahmen eines Testbetriebes einen Bauernhof Großbritanniens an das 5G-Funknetz angeschlossen.

50 von insgesamt 180 Kühen am Agricultural Engineering Precision Innovation Centre in Shepton Mallet, Südengland, bekamen Halsbänder und Ohrmarken mit einer 5G-Verbindung. Die Technologie übermittelt biometrische Parameter und soll Bauern helfen, ihre Tiere aus der Ferne zu überwachen. Sollte eine Kuh krank werden, schlägt das System Alarm.

Wenn sich eine Kuh zum Melken bereit fühlt, nähert sie sich einem Melkapparat, das sich automatisch öffnet. Das Gerät erkennt die Kuh, schließt sich an ihr Euter an und melkt das Tier. Die Kuh erhält währenddessen Futter als Belohnung. Nach dem Melken wird die Qualität der Milch dokumentiert. Wie Reuters berichtet, ist die neue Technologie für die Tiere harmlos. 

Wir können jede Kuh verbinden, wir können jedes Tier auf diesem Bauernhof verbinden", sagte Nick Chrissos von der Firma Cisco.

Der Bauer bekäme auf diese Weise sofort direkte Kontrolle über seine Tiere. Sollte das Experiment erfolgreich verlaufen, will man alle Bauernhöfe im Vereinigten Königreich an das 5G-Netz anschließen.

Mit 5G können Daten bis zu rund 100-mal schneller transportiert werden als beim derzeitigen 4G. Der neue Standard verspricht zudem kürzere Laufzeiten der Daten.

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