RT Deutsch Spezial: Vom harten Leben auf der Straße

André Hoek ist Streetworker in Berlin und kümmert sich um Obdachlose. Bei seiner Arbeit kann er auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen, denn André Hoek lebte selbst eineinhalb Jahre auf der Straße. Der Weg vom gutbürgerlichen Leben auf die Straße war kurz.

Als der obdachlose Hoek bereits mit dem Leben abgeschlossen hatte, brachten ihn zwei junge Frauen in eine Entzugsklinik, wo er einen kalten Entzug unternahm und nach eigenen Angaben durch die Hölle ging. André Hoek führt RT Deutsch zu den Obdachlosen-Hotspots und beschreibt eindrucksvoll das Leben auf der Straße.

In Berlin gibt es nach Schätzungen zwischen 6.000 und 8.000 Menschen, die auf der Straße leben. Etwa zwei Drittel davon kommen aus Osteuropa. Zu unterscheiden ist in der Hauptstadt zwischen der Obdachlosenhilfe und der Kältehilfe, die sich primär darum kümmert, dass im Winter niemand auf der Straße erfriert. Dabei helfen auch Kamil und Matze vom Kältebus. Das Team fährt regelmäßig zwischen 21 Uhr und 3 Uhr nachts durch die Straßen und hilft wohnungslosen Menschen.

Berlins wohl bekanntester Obdachloser ist Henry. Fünf Jahre lebte er auf der Straße, vor einem Jahr zog er in ein kleines Holzhaus unter einer Autobahnbrücke. Das wurde ihm vom Verein "Little Home" geschenkt. Im Sommer fand Henry einen Job als Aushilfsgärtner, und seit Mitte Dezember hat er sogar wieder eine eigene Wohnung. RT Deutsch war natürlich bei der Schlüsselübergabe dabei.

Der Kältebus in Berlin ist unter 0178 523 58-38 zu erreichen. Die Aufnahmen mit dem Kältebus sind im Dezember 2017 entstanden.

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