Die blaue sexuelle Revolution: Vor 20 Jahren kam das Potenzmittel Viagra auf den Markt

Vor genau 20 Jahren wurde Viagra in den USA als Medikament gegen Erektionsstörungen zugelassen. Die blaue Pille hat eine regelrechte sexuelle Revolution ausgelöst - vor allem für in die Jahre gekommene Männer. Ein vergleichbares Medikament für Frauen steht noch aus.

Die Entdeckung des Medikaments Viagra kam vor 20 Jahren durch Zufall zustande: Der Pharmakonzern Pfizer wollte damals eine neues Mittel gegen Herzschwäche testen. Es fiel auf, dass vor allem männliche Probanden die Mittel nur ungern wieder herausrückten. Der Grund: Das neue, unbekannte Mittel bescherte ihnen lange nicht gekannte Freuden im Bett, da Erektionen häufiger auftraten und länger anhielten. Das Potenzmittel Viagra war geboren, und ein weltweiter Run auf die blauen Pillen setzte ein: Etwa 65 Millionen Männer sollen das Mittel weltweit schon genutzt haben.

Der in Viagra enthaltene Wirkstoff heißt Sildenafil, und er hemmt das Enzym PDE-5, wodurch die Durchblutung angeregt wird. Eine Erektion stellt sich allerdings nicht automatisch ein, sondern muss nach wie vor durch Erregung stimuliert werden. Jede dritte Erektionsstörung ist auch gegen Viagra immun, dann muss mit Nervenstimulation oder Beckenbodentraining nachgeholfen werden.

Die Wunderpille hat allerdings Nebenwirkungen. So wird von Kopfschmerzen, Sodbrennen und Hitzewallungen berichtet. Zu Sehstörungen kann es ebenfalls kommen, da Sildenafil nicht nur das Enzym PDE-5, sondern auch das eng verwandte PDE-6 blockiert. Wer zu gierig ist und überdosiert, riskiert schmerzhafte Dauererektionen bis hin zum Herzinfarkt.

Eine "Viagra für Frauen" gibt es bislang nicht. Das sogenannte Pink Viagra versucht, Frauen die psychische Lustblockade zu nehmen. Das Mittel verursacht aber schwere Nebenwirkungen - und der hervorgerufene Effekt ist wohl höchst unbefriedigend.

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