Nach Tod von Sudan: Berliner Professor will Nashornrasse retten (Video)

Vergangenen Montag ist das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn im kenianischen Tierschutzgebiet Ol Pejeta gestorben. Nun existieren von der Rasse, die überhaupt erst 1908 entdeckt wurde, nur noch zwei weibliche Exemplare. Beide sind nicht zeugungsfähig.

Das Nördliche Breitmaulnashorn steht somit kurz vorm Aussterben. Ein Team von Wissenschaftlern um den Berliner Professor Dr. Thomas Hildebrandt will das scheinbar Unvermeidliche verhindern.

Es hat ein Verfahren entwickelt, in dem einem der letzten beiden weiblichen Exemplare Eizellen entnommen werden sollen. Diese sollen dann in einem speziellen Labor mit bereits eingelagerten Spermien von verstorbenen Nördlichen Breitmaulnashörnern befruchtet werden. Klappt das, soll der Embryo von einer Leihmutter ausgetragen werden. In diesem Fall einer Südlichen Breitmaulnashornkuh.

Doch der Eingriff der Eizellenentnahme ist gefährlich. Dafür muss ein Edelstahlrohr 1,5 Meter in die Nashornkuh eigeführt werden. Misslingt das, riskieren die Wissenschaftler den Tod eines der beiden letzten lebenden Vertreter dieser Spezies. 


Dass es soweit kommen konnte, ist nach Professor Dr. Thomas Hildebrandt, der Leiter der Abteilung Reproduktionsmanagement am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung ist, allein dem Menschen zu verdanken. Um die 15.000 US-Dollar bringt ein Kilo Elfenbein.  Grund genug für Wilderer, auf die Jagd zu gehen. Die Abnehmer für Elfenbein kommen vor allem aus dem asiatischen Raum. Dort gilt es als Medikament und Potenzmittel.